Anka Röhr
Diese Kunst Der Wunsch
im Gehen zu bleiben stimmig zu werden
im Bleiben zu gehen wie ein gestimmtes Instrument
sich zu orten den Tag das Leben zu füllen
wo kein Bleibeort mit Tönen die tragen
Stich um Stich Baust du auf Gott
stickst du heute baust du am Himmel
am Saum deiner Zeit Stein zm Stein
Stich um Stich Stufe um Stufe
mit Seidenfäden Ziegel um Ziegel
der Gedanken zauberst ein Dach über dem Leben
du Bilder die dich beleben
Sternfäden ziehst du
durch den Saum deiner Zeit
dir einzufangen ein Stück Himmel
Wie Musik Sag mir (Haiku)
Sich einschwingen auf Gott sag mir - was Glück ist
Ihn erfahren wie Musik die Schneeflocke Glück
Gott den Entgrenzten so federleicht gewichtig
heimholen unter die Haut
Wo ist der Himmel Angelehnt
fragst du angelehnt an den Himmel
wo wohnt Gott fällst du nicht ins Nichts
der Vater unser im Himmel
wohnt er im Himmel über uns
im Himmel mit allen Gestirnen
wohnt er im wogenden Meer
im Wind der weiterzieht
in den Elementen lebendiger Natur
Gott - Du bist der Himmel
der Himmel über mir und in mir
der Himmel der mich bewegt
der mich wach hält im Weitergehen
Sich überschreiten
im Bei-sich-selbst-sein
im Außer-sich-sein
im Außer-sich-sein
im Bei-sich-selbst sein
Fragmentarisches
immer schreckt dich
Fragmentarisches
immer brichst du neu auf
aus Verstörung
immer wächst Hoffnung
aus Trümmern
Erkenntnis
himmelhoch
hängt Erkentnis
im Baum
du musst dich
überspringen
zu ergreifen
das Licht
Die Wahrheit
die gilt
ist die eigene Wahrheit
die Wahrheit
die sich einschreibt
in dein Herz und Wesen
die Wahrheit
die lichtgespeist
Kreise zieht
in dich hinein
über dich hinaus
in eine Wahrheit
die gilt
Wo sie fließen
die Ströme lebendigen Wassers
wird fruchtbar die Welt
verwandelt sich ödes Land
in blühende Felder
eintöniges Geschehen
in sprühende Geschichte
Mein Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott,
an den Ursprung des Seins,
an seine schöpferische Kraft ,
an seinen heilenden Atem
in aller Zeit und in meinem Leben.
Ich glaube an Jesus Christus,
in dem Gott wahr wurde,
so wie er in Menschen
wahr werden möchte..
An Jesus, der um des Lebens willen
den Tod auf sich nahm.
An Jesus, der um Gottes willen wagte,
Mensch zu sein,
und den Gott darum dem Tod entriß,
dass er uns gegenwärtig bleibe für immer.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
den Atem Gottes,
der uns frei macht,
Gemeinschaft erfahren lässt,
der uns trägt, der uns umtreibt
und erfüllt mit neuem Leben.
Sich erfahren im Tun
im kreativen Prozess
der überspringt
auf ein Gegenüber
mitzuspielen
zurückzuwerfen den Ball
der Bewegung bringt
zwischen dir und mir
im freien Tun
das ein Lachen wirkt
das Lachen befreiter Seelen
Gut zu wissen:
Gottes Freundschaft
ist von Dauer
du gehst dir
nicht verloren
du wohnst
im Geheimnis
du brichst auf
im Vertraue
du spürst Nähe
die trägt
du wagst Schritte
ins Ungewisse
Stimme am Dornbusch:
Ich bin der ich bin
bin das Feuer
das nie verlöscht
bin der Wind
der weht wo er will
bin dein Erwachen
bin dein Weg aus der Wüste
bin dein Flug in die Freiheit
Ich bin der ich sein werde
in dir
Nur einmal
erfassen was unfassbar
sehen was unsichtbar
erkennenn was unkenntlich
nur einmal
überborden ins Verstehen
Gott
meine Hütte
meinHaus
meine Burg
mein Fels
hinter Nebeln
Religionen
diese Aspekte
der Gottessuche
sag mir
wo wäre Gott
anderenorts
deutlicher zu finden
als in deiner Zuversicht
Und dann
der Rückzug ins Eigentliche
auszuloten was gilt
im Zuge der Zeiten
Zerbrechlches zu verorten
im Gültigen
Momente
die dich tragen
dir eine Brücke schlagen
zwischen Heute und Morgen
zwischen Endlichkeit und Ewigkeit
Wachsen
heißt sich gründen
in den Grund des Seins
heißt unterwegs sein
zum Gegenüber in dir
Am Anfang das Wort
die Sprache
die Verständigung
unter den Menschen
im Wort ist Licht
im Wort ist Leben
Joh.1, 3-4
Wenn es dir gelingt
über den Berg
der Verständigung
zu kommen
wird die Luft leichter
zum Weiterwandern
Lebensprozess
Dein ganzes Leben ein Prozess
Schwerter umzuschmieden
zu Pflugscharen und
Spieße zu Sicheln
Jes.4,2
Weißt du
im Detail
liegt das Ganze
im Kleinen
das Große
im Konkreten
das Abstrakte
im Zeitlichen
das Ewige
Wo Gott Wurzeln schlägt
wächst ein Weg
weit über den Hoizont hinaus
Du
bist im Dahinströmen des Meeres
iim Licht des Tages
in der Dunkelheit der Nacht
im Rhythmus der Gestirne
im Geschehen der Welt
im Unglück - im Glück
im Tod - im Leben
Du bist der Du bist
eingebrannt
ins Gedächtnis
des Menschen
Utopia
Träume ins Heute holen
Träume einer menschlicheren Welt
ohne Macht und Monopol
ohne Hass und Häme
eine farbenfrohe Welt
eine vielsprachige
Worte aufspüren
für Freundschaft und Frieden
Worte wie warmes Brot
Grenzen
Unterwegs
über Grenzen schauen
sternhimmelweit
vielleicht
wächst aus Schauen
Vertrauen für alle Zeit
Begeisterung
Triebfeder
erfüllten Lebens
springlebendiger Geist
im Flug zu Höhen des Daseins
Erklär mir
das Böse
seinen Sitz
in der Seele
des Menschen
seine Allmacht
gegen die
Ohnmacht
erklär mir
die Ohnmacht
den Absturz
aus Himmeln
das Versagen
von Flügeln
der Un-Schuld
Aufbruch
Dem Ölzweig trauen
im Schnabel der Taube
den Fuß zu setzen ins Freie
Gott
fand seine Grenzen
im Menschen
sagtest du
vielleicht schuf er ihn
um mit jemandem
reden zu können
um sich selbst
wiederzufinden
Grübel-Ecke
Rückzug in die Grübelecke
Unverstandenes zu verstehen
Vieldeutiges zu deuten im Dunkel
Eindeutiges auszumachen
für die Rückkehr ins Licht
Glück
Ist kein Zufall
Glücklichsein
heißt leben
in der Balance
heißt den
Schlüssel finden
zum Sosein
wie du bist
Marlies
dein Zuhause
das Wort
das Gedicht
der Psalm
dein Zuhause
ohne Mauern
ohne Tapeten
ohne Türen
dein Zuhause
die Träume
die Bilder
der weite Raum
Zeit
wie die Zeit anhält
wie sie sich auflöst
im gelungenen
Augenblick
Aufgehoben
meine Zeit
deine Zeit
aufgehoben
im Netz
der Ewigkeit
Eine Bleibe
suche ich
gegen die Kälte
lehne den Kopf
an ein Versprechen
Ein Netz
möcht den Himmel
durchlöchern
mit Fragen
bis er mich auffängt
wie ein Netz
über dem Nichts
Mystik
Gotteserfahrung
die Feuer zündet
in Flammen auflöst
was das Leben lähmt
Engelsong
A.S.- J.v.Lingen
Wo wohnen die Engel
wo kommen sie her
fragst du
als ob ganz sicher wär
sie stünden nur am Zeitenrand
fern von hier und unbekannt
im fremden Land
wo wohnen die Engel
sag wo kommen sie her
weißt du ich hab gelernt
sie sind nicht so weit
nur eine Handbreit
von und entfernt
sind im Glück und im Gebet
wo ein Mensch alleine geht
stehn im Flügelschlag der Zeit bereit
stehn bereit
wo wohnen die Engel
wo kommen sie her
fragst als ob ganz sicher wär
dass jener Engel im Peradies
einfach seinen Posten verließ
mit erloschenem Schwert
wo wohnen die Engel
sag wo kommen sie her
weißt du ich hab gelernt
sie sind nicht so weit
nur eine Handbreit
von uns entfernt
geh einen Schritt über dich hinaus
strecke deine Hände aus
und sei im Flügelschlag der Zeit bereit
sei bereit
Was unzerstörbar
Gotteserfahrung
die zum Glühen bringt
die einbrennt
was unzerstörbar
Sichtbar
Was dich trägt
wird sichtbar
in deiner Kraft
zu tragen
Segel setzen
Ich glaube
weil ich glaube
daß der Glaube
der Hoffnung
die Segel setzt
Ich ahne
Menschenmögliches
zwischen Menschen
aller Rassen und Nationen
zwischen Menschen
aller Generationen
zwischen Mann und Frau
Ich ahne
Menschenmögliches
im Unmöglichen
Menschenunmögliches
als Mögliches
unter dem Zuruf des Himmels
Unverletzbares
Sich tragen lassen
vom Wind der Zuversicht
schwerelos werden
unter den Schlägen
der Zeit
zentnerschwer dagegen
steht was niederdrückt
was verletzlichen
Flügelschlag lähmt
doch Unverletzbares
bleibt nicht liegen am Boden
Funkenschlag
Möchte mich halten
an ein Feuer
im Funkenschlag
bleiben
Glut schüren
für die kalten
Landstriche
der Hoffnungslosigkeit
Gott erfahren
Gott erfahren
als Kraft
zur Befreiung
aus Ängsten
als Kraft
zum Aufbruch
aus Enge
als Kraft
zum Sprung
aus dem Nichts
Wirf den Ballast fort
den sie dir umhängten
im Namen Gottes
denn Gott ist Freiheit
Er schenkt dir
die Flügel des Adlers
daß du Licht schaust
hinter den Wolken
Hinter Raum und Zeit
meine Zeit
deine Zeit
verloren
in Raum
und Zeit
meine Zeit
deine Zeit
aufgehoben
hinter Raum
und Zeit
als Handvoll
Ewigkeit
Mandala
Mit dem Alter
(wenn es glückt)
wird das Leben
rund wie ein Mandala
wenn es glückt
wach das Dasein
zu umrunden
wenn es glückt
im Kreislauf der Tage
die Zeit zu stunden
Schrittweise
entwächst du
dem Alltag
in neue Regionen
kein Bleiben
im Garten von Gestern
im Klamauk der Tage
du wagst den Aufbruch
über die Dächer
pulsierenden Treibens
als Durchbruch
zum Leben
Ordnung
Ungeordnetes ins Licht rücken
Ordnung erfahren
als Schöpfungsakt
als Aufstieg eines Phoenix
aus Asche
Verstehen
Wann wirst du loslassen
aufbrechen ins Ureigene
dich selbst übersteigen
ins Verstehen
Im weiten Raum
(nach dem Kirchentag 2001)
Laß mich
Sprünge wagen
-Adonai-
Luftsprünge
im weiten Raum
Sprünge
über die Hürden
des Nichts
Wir
wir
die Wesen
die aus Hoffnung leben
wir
die Wesen
die Träume brauchen wie Brot
wir
die Wesen
die ohne Hoffnung leer
und ohne Träume tot wären
Was wiegt
wächst in Zonen
zwischen den Zeiten
was bleibt bricht sich Bahn
im Bodenlosen
Bilanz
du ziehst Bilanz
nimmst wahr
was gewesen
ziehst zusammen
was zerstreut
deutest Dinge
aus der Distanz
du ziehst Bilanz
suchst Klarheit
im Ungeklärten
malst Konturen
ins Schleierhafte
hältst Heilloses
hilflos in Händen
du wagst den Versuch
der Versuche
Unversöhntes
aufzulösen
im Licht von Versöhnung
Fundsache:
Freiheit
Fundort:
Vertrauen
Ich spiele Dich
auf meinem Instrument
Ton um Ton
wirst Du mein Lied
nenn ich dich Namenloser
beim Namen
mit meiner Melodie
Schutzlos
der Mensch
unter dem vollen Tag
unter der leeren Nacht
ohne Rückhalt am Grenzenlosen
Hürden
die Lebensform finden
die dich hebt
über die Hürden
der Leere
mit allen Sinnen
mit Hirn mit Herz und Seele
die Leiter angelehnt
an das hohe Gewölbe
Stufen zu ersteigen
ein Stück über uns hinaus
Gottsuche
sag mir
wo wäre Gott
anderenorts
deutlicher zu finden
als in deiner Zuversicht
Gott
Du bist der Du bist
Licht ist Dein Kleid
das Du uns alle Morgen
neu um die Schultern legst
Du bist der Wind
in den Segeln unseres Aufbruchs
Du bist der Fels im Fluss der Zeit
Du bist das Zuhause am Abend
Jedes Geilngen
aus Leidenschaft erblüht
aus Mühsal gewachsen
aus Andacht gesponnen
aus Denken gezündet
aus Wachsein geworden
jedes Gelingen
schenkt dir ein Lachen
Unsere Sehnsucht
hinter allen Wünschen
und Träumen
hinter Tod und Trauer
unsere Sehnsucht
die sich wie ein Band
durch die Tage zieht
unsere Sehnsucht
die einen Namen sucht
sich zu verankern
unsere Sehnsucht
heißt Gott
Dieser Traum
der alles auf den Punkt gebracht
alles Kämpfen Mühen Planen
ein Traum der dir Antwort gab
auf Rätsel und Fragen
ein Traum wie ein Licht
hinter Dämmer und Dunkel
Du - Gott
bist der Anfang aller Dinge
Du bist das Wort - das Leben schenkt
das hält - was es verspricht
Du bist das Licht in der Finsternis
Die Welt ist Dein Werk
doch Dein Geschöpf erkennt Dich nicht
Du selbst bist Mensch geworden
doch Du bleibst fremd den Menschen
wer Dich erfasst - dem geht ein Licht auf
und er bleibt in Deinem Licht
in Deiner Wahrheit
unter Deinem Schirm und Schutz
Gott
(zu Psalm 139)
Du großer Unsichtbarer
wer bist Du
und wo bist Du
was bedeutest Du
für mein Leben
gestern dacht ich Dich
als Beschützer
träumte Dich neben mir
mit tröstender Hand
heute spüre ich Dich
wie die Luft die unsichtbare'
die ich einatme
die mich erfüllt mit Leben
die mir Kraft gibt zum Leben
Psalm-Gebet zu Taufe:
Gott
Du unsichtbarer Begleiter
aller Menschenkinder
der Du den Tag schaffst und die Nacht
der Du das Leben schenkst und Licht
der Du die Sinne weckst zum Sehen
zum Hören zum Schmecken
Gott
lass uns Deine Güte schmecken
bleib Deiner Kinder Schutz und Schirm
erhelle den Horizont ihrer Gedanken
werde wahr in Deinen Geschöpfen
Du - der unsichtbare Begleiter
Du – Gott - der Atem unseres Lebens
Psalm-Gedichte
Du bist
im Dahinströmen des Meeres
im Licht des Tages
in der Dunkelheit der Nacht
im Rhythmus der Gestirne
im Geschehen der Welt
im Unglück - im Glück
im Tod - im Leben
Du bist der Du bist
eingebrannt
ins Gedächtnis des Menschen
Wieder ein neuer Tag
der vom Himmel fällt
wieder neue Stunden
die zu füllen sind
wieder Frust und Frohsinn
Steine im Weg
und Rosen am Rande
der betörende Duft
etwas von Dir
und Deiner Gegenwart
Du stehst, wo Du stehst
Die Stunden und die Tage
voll Lust und voller Plage
sie gehn dahin
Die Zeit, sie gleicht der Welle
die fortspült von der Stelle
an der du stehst
Die Jahre, die vergehen
sie bleiben vor Dir stehen
in Ewigkeit
Du allein stehst, wo Du stehst
zu wohnen wo Dein Atem weht
schenkt Leben mir
Gott
Nach Dir zu fragen
trägt meilenweit
an stille Strände
nach Dir zu fragen
holt heraus aus den Fesseln
des Festlandes
nach Dir zu fragen
zieht in den Sog
der Liebe
Zuversicht
Ps. 91
Gott
Du unsere Zuflucht
Deine Wahrheit
Schirm und Schutz
Du alles in Allem
Du Alles im Nichts
Gott - Du bist das Licht
Du brichst durch Wolken
und Dunkelheit
Du erhellst den Horizont
der Gedanken
Du weitest den Blick
auf die Dinge des Lebens
Du löst aus Lähmung
weckst die Sinne zum Sehen
Du holst heraus
aus der Sprachlosigkeit
Du zündest ein Gebet
auf den Lippen
eins zu werden mit Dir
Gott
Du unsichtbarer Begleiter
aller Menschenkinder
der Du den Tag schaffst und die Nacht
der Du das Leben schenkst und Licht
der Du die Sinne weckst zum Sehen
zum Hören zum Schmecken
Gott
lass uns Deine Güte schmecken
bleib Deiner Kinder Schutz und Schirm
erhelle den Horizont ihrer Gedanken
werde wahr in Deinen Geschöpfen
Du- der unsichtbarer Begleiter
Du- der Atem unseres Lebens
-
Heute ist gestern ist morgen
eingebettet ins Menschsein
ist der Mensch Mensch seit Anbeginn
dreht im runden Weltall seine Runde
heute gestern morgen
von Blitzen getroffen vom Mond belächelt
von Sternen umsäumt vom Wind getrieben
stürmt er voran und zurück
heute gestern morgen
sucht er sein Glück
sein Gesicht sein Selbst
seine Spur im ewigen Kreis
zu entkommen dem Nichts
heute gestern morgen
durchstreift er das Weltall
zu erkennen die Lichtspur die trägt
hinaus über Tage und Monde
heute wie gestern wie morgen
Weisheiten
die überdauern
die größte ist Gott
solange ich lebe
trage ich diese Weisheit
auf meiner Schulter
sie hinüber zu bringen
ins Blühen
Auf der Suche
Ich suche etwas
das überdauert
etwas Tagunabhängiges
etwas Zeitunabhängiges
auf dass lebendig bleibt
mein Tag meine Zeit
So leben
als ob es I h n gibt
als ob Er wohnte über mir
neben mir in mir
als ob ich Hand in Hand
gehen könnte mit Ihm
dem großen Unbekannten
dem Unsichtbaren
der sichtbar werden möchte
im Menschen
Im Heimatlosen
Heimat finden
in Augenblicken der Nähe
des Glücks der Stille hinter dem Sturm
im Heimtlosen Heimat finden
in Augenblicken von Weite
des Blicks hinaus über den Horizont
Gott ist da
wo Verstehen ist
wo Liebe wärmt
wo Achtsamkeit schützt
wo Visionen vorantreiben
in eine neue Welt
Abtauchen
in die Stille hinter dem Tag
von fern deutlicher sehen
was bleibt was vergeht
im Ungewissen
Unwägbares neu wagen
Mitten am Tag
mit Gott sprechen
als sei er neben dir
nah und lebendig
als sei er ein Freund
ein Teil von dir
ein Gegengegewicht
auf der Waage des Lebens
Das Paradies
An der Tür des Tages
der unverschlossenen
wacht ein Engel
zwischen zwei Räumen
wohnt nah neben dir
im warmen Wort
in tröstenden Tönen
im Zuspruch der zündet
das Paradies
nur dies und kein anderes
Mystische Momente
Mitten am Tag der Schritt
über die Grenze des Fassbaren
sprechen wo niemand hört
singen wo kein Echo
Halt erfahren wo kein Halt
mitten am Tag
Weniger ist mehr
sich sammeln
um einzusammeln
in sich gehen
um außen zu bestehern
träumen
um wach zu werden
Bilderbuchbuntes
auf den Punkt bringen
immer ist weniger mehr
Denken
ein jeder lebt
wie er denkt
so wie er denkt
oder nicht denkt
Wenn du betest
wirfst du einen Anker
ins Unendliche
Halt zu finden
im Wirbel der Zeit
Warum - wozu
warum-
die Frage der Wehmut
der Verzweiflung
des Stillstands
wozu-
die Frage des Aufbruchs
des Blicks nach vorn
des Neubeginns
Alles zu haben
heißt leer zu werden
ohne Anspruch
die Fülle finden
in der Leere
Dein Weg
Schritt um Schritt
von Abschied zu Abschied
durch alle Abschiede hindurch
in ein erfülltes Sein
Meine Zeit
deine Zeit
aufgefangen
im Netz
der Ewigkeit
Faden des Lebens
ich sehe ihn
den unsichtbaren
den Faden des Lebens
an dem alle Tage hängen
sehe ihn vor dem inneren Auge
fadenfest an den Himmel geknüpft
wie er sich zieht durch die Zeit
fernüber von Horizont zu Horizont
Eine Weile
Eine Weile
werden wir uns
aufhalten
in dieser Welt
im aufrechten Gang
wenn er gelingt
kopfgetragen
solange der Kopf trägt
herzgebeutelt
solange das Herz schlägt
im Rhythmus
der ureigenen Uhr
eine Weile
werden wir bleiben
um weiter zu gehen
zu sicheren Ufern
Frage
Gehst du mit mir
meilenweit
durch die Tage
unterwegs
Gott ausfindig
zu machen
Hinter sieben Bergen
wohnt die Wahrheit
Windungen Wendungen
hinter der Stirn
kein Ankommen
in ihren Armen
immer bleiben wir
auf der Suche
bleiben im Bannkreis
der Wahrheit
wachsen ihr zu
als Suchende
Licht
hinter dem Dunkel
hinter dem Chaos
ein Mensch
als Licht der Welt
als Licht des Lebens
zu erhellen
das noch Unerhellte
der Schöpfung
Phönix
es möcht
ein Wundervogel aufstehen
Schatten vom Himmel zu tragen
Schatten zu wandeln in Licht
Schönheit
Schöpferhand die Schönes schafft
Schöpfergeist der Schönes sinnt
Schönheit die dich leis entrückt
In den geheimen Garten Eden
Suche
wie leicht verlierst du dich
aus den Augen
wo wäre der Ort
sich wieder einzusammeln
Wo
ist Verlass
stirnhoch die Fragen
herzhoch
die Antworten
Ortlos
sich nicht verlieren
in der Ortlosigkeit
einen Ort finden
für Herz und Sinne
einen Ort
für Kopf und Fuß
sich zu verankern
im Fortgehen
Allein das Herz
gibt den Dingen
Kontur und Farbe
allein das Herz
hält Verstreutes zusammen
holt Verlorenes heim
allein das Herz
kennt keine Grenzen
Dein Herz
ohne Mauer
in einer Welt
voller Mauern
dein Herz frei
in einer Welt
der Befangenheit
dein Herz weit
in einer Welt
der Beschränktheit
dein Herz offen
Unmögliches
möglich zu machen
Schau
wie alles
mirnichtsdirnichts
im Sand verläuft
wie alle
Wichtigkeiten
bald verblassen
wie alles
Geschehene
dennoch durchscheint
Mystik
Sinn entfalten
für Mögliches
im Unmöglichen
Gott
für möglich halten
Gewinn
teilen
um zu haben
sich lösen
um Neues zu entdecken
sich freischwimmen
um weiterzukommen
tanzen
um nicht festzuwachsen
singen
um nicht zu kapitulieren
fortgehen
um gegenwärtig zu sein
Entdeckung
Eigentliches entdecken
in der Vielfalt
Eindeutiges
im Undeutlichen
Befreiendes
im der Anbindung
Gewichtiges
im Leichten
Leichtes
im Gewichtigen
sich selbst entdecken
im Gegenüber
Von Lied zu Lied
ein Flug ins Offene
keine Fessel mehr
kein Gatter
zwischen Endlichem
und Unendlichen
Gebet
Guter Geist Gottes
lass uns Deinen Atem spüren
öffne uns Deinen Horizont
dass wir sehen mit Deinen Augen
dass wir deutlicher hören und
zielstrebiger handeln
in dieser Welt
auf dass wahr wird
was sein könnte:
ein neuer Himmel
eine neue Erde
ein gemeinsamer Tisch
Verstehen und Verzeihen
befreie uns von Fesseln
die uns lähmen
dass wir als Befreite
frei werden zum Flug
in Deinem Gefolge
Dieses Scheitern
an der Halbheit des
Herzens
an zu schwachen Händen
an zu müden Füßen
an zu lahmen Flügeln
wie denn
es wäre die Ganzheit
der Gedanken
schon ein Sog
zu neuen Ufern
Impulse
Im Geräuschepegel der Zeit
eine Stimme ausmachen
hinter den Stimmen
eine Stimme deuten
im Gedränge
eine Stimme schützen
in der Schwebe
bis sie sich Raum schafft
im Herzschlag hörbar wird
Impulse zu funken zum Leben
Einzig die Sehnsucht
So viel Brüchigkeit
auf den Wegen voran
vollkommen
einzig die Sehnsucht
nach Gelingen
Versäumnis
nur eins nicht:
nur sich selbst
nicht versäumen
um nichts
zu versäumen
Gelassenheit
ist Lernen
zu lassen
was gelassen
sein kann
Bei sich sein (Haiku)
wenn du bei dir bist
bist du sehr nah dem Nächsten
bist du fern dem Nichts
Vielleicht
ist alles ganz anders
als du denkst
vielleicht
ist dein Auge geblendet
fasst nicht das Unfassbare
nimmt nicht wahr das Wahre
vielleicht
wohnt im Wunder
die Wahrheit
Siege
Ich glaube
an Siege über den Tod
Ich glaube
über das Leben hinaus
ans Leben