Foto:Elisabeth Wegerlw (Hamburg)
Wegweiser Umsteigen
wo sind Wegweiser wenn du im falschen Zug sitzt
wo ist der Weg aussteigen
offen alle Wege die Route entdecken
es gibt der Wege viel die dich zum Ziel fühert
gib deinem Ziel einen Namen
deinem Namen ein Ziel
auf Wegen zu dir
Wann - wenn nicht jetzt Wohin?
löst du die Fragen für dich Wohin zieht dich der Fluss
die den Weg umsäumen der forteilenden Zeit
wann – wenn nicht jetzt' wohin trebt dich der Wind
stellst du dich ihnen fort in die Ferne
nimmst sie hin als Gefährten wo hältst du an
vorübergehende vielleicht auszumachen das Ziel
die sich verflüchtigen im Nebel mitten im Heute
oder die konstanten Fragen
die bedrängenden
die dich nicht loslassen
die darauf warten
dass du loslässt
sie auflöst in deine Antwort
Wegsuche Ein großes Spiel
vergebens suchst du den Weg ist das Leben
auf der Autokarte ein großer Ernst
vergebens suchst du den Weg ein Alles ein Nichts
im Taumel des Tages ein Langlauf ein Stillstand
vergebens suchst du den Weg ein Aufblühen ein Verweöken
im Horoskop der Sterne ein Auferstehen aus dem Schlaf
vergebens
es sei denn
es wegt sich ein Weg
aus der Liebe
Eine Baumkrone Im Herbst
erträum ich mir einziehen in das Haus
zu bauen ein Nest warmer Gedanken
ein warmes die Früchte des Sommers
weit über dem Boden sie lagern in dir
ein Dach aus Blättern
ein Daheim im Versteck
zwischen starken Zweigen
dem Tageswind gewachsen
den Rückzugsort
den geheimen
im hohen Geäst
Und eines Tages Wunder
gerätst du ins Schweben
wo Hoffnung ist
da ist nichts Festes mehr unter den Füßen verrücken Felsen
du verlässt den Alltagskokon wo Vertrauen ist
du gleiten ins Offene trägt dich das Meer
nach allem Festgefügten wo Liebe ist
entdeckst eine neue Welt wachsen Wunder
eine noch unentdeckte
eine leichtere losgelöst
vom Druck des Tages
wagst den Blick in die Weite
um neu zu verstehen
Sag mir
wie gelingt es
Über sich hinauszuwachsen
Lähmendes hinter sich zu lassen
Rätselhaftes zu enträtseln
Dunkles zu überspringen
in das Grün ungetrübter
Gelassenheit
Es ist nicht viel
was bleibt
von Jahr und Stunden
hast du die Farbe nur gefunden
und Töne eingefangen
bleibt
wo Vergehen gelblich lauert
leuchtend ein Gedanke stehen
der heimlich überdauert
Der Seiltanz
zwischen dir und mir
zwischen heute und morgen
zwischen Tag und Nacht
der Seiltanz
aus dem Brüchigen
in ein Ganzes
aus dem Unmöglichen
in ein Mögliches
Was bleibt
wenn die Erde bebt
die Flut zuschlägt
den Menschen die Luft ausgeht
was bleibt
wenn das Land unbewohnbar wird
die Angst wächst
das Leben zusammenbricht
was bleibt
wenn alle Habe
fortgespült wird ins Meer
die Trauer ins Uferlose treibt
was bleibt
wenn nichts bleibt
als Ruinen des Lebens
in einer zerstörten Welt
was bleibt
ohne Einsicht ohne Hoffnung
die unzerstörbar weiter trägt
Nach uns
wird bleiben
der Baum
der wortlos
Geschichten erzählt
von Menschen
die unterwegs
Schutz suchten
in seinem Schatten
Aber wie herauskommen
aus dem Zirkel
zermürbender Fragen
aus dem Gewitter
gewaltiger Bedrohung
aber wie herauskommen
aus der Ohnmacht
ohne die Macht
des Vertrauens
Breiten- und Längengrade
auf welchem Breitengrade
befindest du dich
an welchem Längengrad
hängst du fest
wie orientierst du dich
wo ist dein Standort
zwischen Himmel und Erde
unter Mond und Sonne
hinter Wolken und Wind
in Stürmen im Stau
wo geht dir ein Licht auf
Orientierung zu finden
inmitten verwirrender
Breiten- und Längengrade
Leben im Staccato
sprunghaft
abgehackt
die Worte
die Gedanken
kurzatmig
der Kontakt
staccato
die Kommunikation
über Handy
SMS
Telefon
das Hüpfen
durch Programme
Leben im
Staccato
springlebendiger
Rhythmus
ruheloser Tage
Vernetztes Glück
Könntest du
das Nischenglück
vernetzen
rund um die Welt
das versteckte Glück
das leise Glück
das Glück der Liebenden
es würde den Hass
umzingeln
den Atem rauben
der Friedlosigkeit
Ein Nachtvogel
lass nicht zu
dass ein Nachtvogel
geistert in deinen Gedanken
gib das Geäst frei
dem Vogel des Lichts
der Hoffnung
ein Nest zu bauen
Der Blick aus der Einsiedelei
der andere Blick
in das Geschehen um dich herum
die Dinge laufen laufen dir davon
das Leben geht weiter so scheint es
ohne dich über dich hinaus
doch der Blick aus der Einsiedelei
der andere Blick
holt Fortlaufendes ein
er bündelt er deutet
bringt auf den Punkt
hält fest im Auge
was nicht zu halten
Auch die Einsamkeit
gehört zu Dir
als neue Erfahrung
nach gefüllten Tagen
und Jahren des Lebens
auch die Einsamkeit
die gegenwärtige
will Gestalt gewinnen
als Gegenüber
Jedes Alter
hat sein Kleid
hat seine Melodie
seinen hellen
seinen dunklen Ton
seine Dissonanzen
seine Harmonie
sein eigen Lied
Jedes Alter
hat sein Kleid
hat seine Farbe
seinen Klang
Takte Töne
die dich weitertreiben
von Lied zu Lied
zum Schlussakkord