Dörthe Rutkowsky
Zum Geburtstag
Was ich dir wünsche:
Den offenen Himmel über dir
Sonnenarme die dich wärmen
ein wohliger Wind zum Weiterflug
den Kopf voll kühner Gedanken
ein weites Herz für die Nöte der Welt
eine klare Stimme zu singen
die
tragenden Töne
tiefer Lebensfreude
Ein Strauß für Deinen Tag Auf Wegen nach vorn
Eine Glockenblume für die Glücklichen Nie hörst du auf zu träumen
Eine Sonnenblume für die Lichtsucher auf Wegen nach vorn
Ein Vergissmeinnicht für die Vergessenen es gibt kein Zurück
Eine Pusteblume für die Sicheren ins Gestern
Eine Schlüsselblume für die Suchenden es gibt nur ein Weiter
Ein Zittergras für die Zaghaften vielleicht ah Strände
Eine Heckenrose für die Rastlosen närrischer Vernunft
Ein Feuerdorn für die Übermütigen vielleicht an Ufer
Eine Goldrute für die Wegsucher vergessener Weisheit
Ein Tausendgüldenkraut für die Belasteten
Eine Sterndolde für die Träumer
Ein Glücksklee für die Kinder der Welt
Ein Jelängerjelieber für Dich
Herzliche Glückwünsche!
Hanne Rittich
Die Zähne der Zeit Feiertage
Lass dich nicht einfangen die Welt umfassen
von den Zähnen der Zeit im Spiel in der Feier
sie greifen zu Vorläufigkeit einbinden
nach stummen Gesetzen in den gültigen Augenblick
abzuzählen die Jahre etwas festhalten
was aber zählt mit warmen Händen
nach beredten Gesetzen das Leben neu zu erfassen
ist nicht zählbar im Spielraum
mit Zahlen krönender Feste
Dein Platz Komm
zwischen Tür und Angel lach mit mir
immer im Aufbruch wir leben noch
zwischen Gestern und Heute eingebunden in die Zeit
immer unterwegs die lebendige
zwischen Tag und Nacht komm
halb träumend halb wach sing mit mir
dein Platz ein Leben lang finde den Ton
zwischen Heute und Morgen den stimmigen
zwischen Himmel und Erde anzustimmen einLied
festen Fußes flügelleicht hinaus über die Zeit
anzukommen am Ziel
Könnte ich Freundschaft
die Hoffnung halten schmeckt wie runder Wein
ehe sie den Bach hört sich an
hinuntergeht wie helles Lachen
die Träume retten fühlt sich an
ehe sie davonschwimmen wie weiches Fell
den Mut verankern riecht nach frischem Gras
ehe er zerbricht wächst wie Immergrün
könnte ich ankommen zu übergrünen den Winter
ehe ich fortgehe
Am Abend Lass es zu
der langsamere Schritt dass du so bist wie du bist
das Verweilen im Erinnern eingebunden in diese Welt
am Meilenstein der Muße wachse zu dir hin
der Musik werde der du gedacht bist
am Abend der geweitete in Raum und Zeit
der Blick der Rückschau lass es zu
über den Rand des Tages dass das Leben ein Wachsen ist
am Abend der mögliche ein mühsames
der weise Blick ein Suchen Fragen Vergewissern
hinter die Kulissen wo die Winde wehen
des Lebens die dich vorantreiben zu
Die Ameriks-Geburtstagsrose
Texte: (übersetzt von Herbert Windolf)
Komm Come
lach mit mir laugh
with me
wir leeben noch we are still alive
eingebunden in die Zeit embraced by time
komm come
sing mit mir sing
with me
finde den Ton das stimmigen find the tune the harmonious one
anzustimmen das Lied start singing the melody
das uns trägt hinaus über die Zeit that will carry us beyond time
Feiertage Festive Day
die Welt umfassen that embrace the world
im Spiel in der Feier in the joy of
celebration
Vorläufigkeit
einbinden to integrate the provisional
in den gültigen
Augenblick into the valid moment
etwas festhalten hold something down
mit warmen Händen with warm hands
das Leben neu zu
erfassen to see the world anew
im Spielraum in the scope
krönender Feste of crowning celebration
. Dein Platz Your
Place
zwischen Tür und Angel in a hurr
immer
im Aufbruch always at the point
of departure
zwischen Gestern und
Heute between yesterday and today
immer unterwegs always under way
zwischen Tag und Nacht between day and night
halb träumend, halb
wach half dreaming, half awake
dein Platz – ein Leben
lang your place – for life
zwischen Heute und
Morgen between today and tomorrow
zwischen Himmel und Erde between Heaven and Earth
festen Fußes –
flügelleicht firm on foot, yet like on
wing
anzukommen am Ziel arriving at your goal
1.) Kleine Lesung
Liebe Freunde!
Da kam eine Bitte um einen Gedichtbeitrag
zum 50jährigen JUBILÄUM der Donnerstagsgesellschaft
Wozu Gedichte -
ging es mir durch den Kopf
zu verdichten die Stunden den Tag?
auf den Punkt zu bringen
das bunte Erleben
anzuhalten
zu sehen was trägt im Getriebe
festzuhalten
für einen Augenblick
die flüchtige Zeit?
1)
Wie Hügel
springen die Feste
aus der Landschaft des Lebens
hochgewehte Freude
aus den Tiefen der Täler
du hältst den Atem an
zwischen gestern und morgen
und deine Hände greifen nach Licht
und tragen es talwärts als Tuch
über die Tische der Trauer
2)
(„Bei Trost sein" touched me most, Annemarie! )
Bei Trost sein
Sind wir Menschen noch bei Trost
in unserem Tun
in unserem Lassen
noch bei Trost
beim blinden Sprung
über Grenzen hinaus
bei Trost in unserer Utopie
dass alles machbar sei
die Natur verfügbar
der Mensch manipulierbar
sind wir Menschen noch bei Trost
in unserer Selbstvergötterung
im Löschen der Hypothese Gott
der tragenden
die uns bei Trost hält
3.)
Mitmenschen
der eine springt
der andere gleitet
einer wankt
ein nächster schreitet
der fünfte fliegt
der sechste stelzt
ein siebter durch
die Welt sich wälzt
bedenke dies
und sag dir leise:
Ein jeder Mensch
auf seine Weie
kommt schließlich
doch zum Ziel der Reise
4)
Freundschaft
schmeckt wie runder Wein
hört sich an
wie helles Lachen
fühlt sich an
wie weiches Fell
riecht nach frischem Gras
wächst wie Immergrün
zu übergrünen den Winter
5.)
Freunde
wie Säulen im Saal des Lebens
ein Dach zu tragen
ein schützendes
gegen die Schläge
des Schicksals
6.)
Dein Zeitnest
das eigene einer jeden Generation
darin du zuhaus
darin du dich tummelst
darin du erblühst und vergehst
die Zeitnester dieser Welt
die sich überschneiden
die sich ablösen
Nest um Nest
7.)
Alles was du denkst
ist längst gedacht
alles schon versucht getan
alle wge chon gegangen
doch nichts ist alles - ohne dich
ohne dich - alles nichts
AMÜSANTES und mehr.....
Schröcklich
In jungen Jahren ahnst du nicht
was im Alter dir geschicht
denkst es müsste
schröcklich sein:
du verwelkst und stehst allein
bist du dann alt - und eben so
bist du schließlich doch ganz froh
nicht am Anfang mehr zu stehen
wo die rauhen Winde weh‘n
jede Zeit hat ihren Biss
sei dessen du gewiss
lass locker dich auf‘s Alter
ein:
es muß nicht schröcklich sein
Gute Verstecke
Versteck dein Lachen
in den Rumtopf für morgen
press dein Lachen
in ein Buch
für morgen
leg dein Lachen In den Safe
für morgen
pflanz dein Lachen in ein Beet
für morgen
Ansteckend
Lachen steckt an
holt dich
über Zäune und Hecken
in die Leichtigkeit
losgelösten Seins
Besinnliches zum Advent und Weihnachten
Texe: Annemarie Schnitt
Foto Corinna Schnitt
Weihnachten
Unser Weg in die Zukunft
Fußmarsch am Grat
Meter um Meter durch Nebel
wir schlagen ein Zelt auf
und hauchen Leben
warm gegen den Wind
bedenken die Stätten
die längst schon
begangen sind
weit zurück bis zur Hütte
zum Kind
und wagen neu
gegen die Kälte zu gehen
Dieser lange Weg auf Weihnachten zu. Aus allen Himmelsrichtungen sind Menschen - bis zum heutigen Tag - unterwegs. Jeder erlebt auf seine Weise das Zugehen auf das große Ereignis. Wir kennen die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland auf ihrem Weg der Erforschung des Ungewöhnlichen, Sterndeuter, angetrieben vom Erkenntnisdrang, Unerklärliches aufzuklären. Was - um Himmels willen - haben sie entdeckt? Daneben die Hirten auf dem Felde, deren Alltag aufgehellt wird von Zeichen und Wundern. Und - bis zum heutigen Tage - Menschen aller Länder immer neu auf der Spur des Geheimnisses um Weihnachten, mitgerissen im Sog wärmender Traditionen.
Da wird weiter- und weitergesagt, über uns hinaus in alle Zukunft, was Menschen anhalten lässt:
Die Geburt Gottes in einer gottlosen Welt. Da bricht Staunen und Freude aus bis zum heutigen Tag. Kein Weg zu lang zum Ort der Geburt, keine Mühe zu groß, das Wunder zu feiern.
Advent - die Zeit der Träume und Träumer
Advent - die Zeit der Sucher und Seher
Advent - die Zeit der Lichter und Klänge
Traum, Aufbruch und Gesang finden im Advent zusammen wie drei Weise auf dem Weg zur Geburt Gottes am Ort des Menschen.
Ein Lied singen
das den Tag zum Blühen bringt
ein Lied
das die Nacht erhellt
Töne die ein Echo finden
über Raum und Ze
einstimmen
in den Chor des Shalom:
Ehre sei Gott auf der Erde
Weihnachten heute
Zu einer Zeit, da alles machbar scheint, Technik und Wissenschaft ihren Höhepunkt erreicht haben, Globalisierung groß geschrieben wird, da macht sich alle Welt wieder auf den Weg zum Fest. In den Straßenzügen lockt faszinierendes Licht, überall ein Leuchten und Lärmen mitten in der Winterdunkelheit. Da werden Schritte schneller, Hände hastiger, die Herzen klopfen lauter und der Eifer wächst, mit zu laufen zu einem großen Ereignis. Schon läuten hinter Verkehrsdichte und –chaos die Glocken, diese Begleitmusik im Reigen festlichen Geschehens. In Kirchen, Stuben und Sälen brennen Kerzen, locken vertraute Lieder zum Mitsingen. Von nah und fern geraten Menschen in den Sog eines mitreißenden Festes, Doch wo vollzieht sich Weihnachten wirklich?
Im Kirchenraum, wo Menschen Halt machen nach den Mühen des Alltags? Wo im Lobgesang die Gedanken auch schon wieder kreisen um Last und Lust weiterer Tage? In den Familien und Vereinen, wo eine vertraute Tradition weiter lebt?In derselben Gegend aber leben Menschen auf den Feldern der Dunkelheit: Irgendwo weint ein Mensch, irgendwo dämmert ein Gefangener vor sich hin, überall Krieg und Hass und Terror. Und du selbst steckst mitten drin im Nebel unsortierter Gedanken.
Und plötzlich – wie ein Stern über dir - geht dir ein Licht auf Du erkennst, dass du dich im Kreise drehst, dass du dir selbst verloren gehst im Getöse der Welt, in der die Worte eines Engels untergehen: Fürchte dich nicht... Ich verspreche dir große Freude... Und allen Menschen ein Wohlgefallen…
Dieses Versprechen - wie Lichteinwurf aus einer anderen Welt, es lässt dich aufhorchen. Allen Menschen ein Wohlgefallen, hier ahnst du Sinn, möchtest du anhalten, neue Möglichkeiten ausloten. Hier wächst dir Mut zu zum Weitergehen. Doch wohin? Kommt, lasst uns gehen nach Bethlehem, zu verstehen, was damals geschehen, ein Stück Himmel zu erden, dort wir stehen.
(Im Internet übersetzt gefunden)
The Christmas story today: it came to pass at the time when everything seemed possible. Technology and science had reached its climax, globalization has been capitalized. Rotating reported billboards out on Christmas. And all the people went their way to the festival. Right and left in the streets lured fascinating light, everywhere a glow and noise in the middle of winter darkness. As steps are faster, hasty hands, the heart knocking louder and the zeal grows to run with a big event. Already ring behind traffic density and chaos the bells, these accompanying music in the dance of everyday life.In churches, offices and halls burn candles, attract familiar songs to sing along. From far and advised people in the wake of Christmas. But where and how Christmas really takes? Inside the church, where people can stop by the labors of all the machinations? Where in the hymn thoughts perhaps are already circling back to load and noise of other days? In the families and societies, where a familiar tradition lives? But in the same area people live in the fields of darkness: Somewhere cries a man somewhere dawns a prisoner to himself, everywhere is war and hatred and terror - and everywhere longing for light. You yourself're stuck right in the mist of unsorted thoughts.And suddenly a light goes on you - like a star above you. You realize that the direction is not true that you spin in circles, that the din of the world go under the angel's words.Do not be afraid ... I promise you great joy ... And all goodwill towards men ... Here is light throw from another world. Here you will find a new line of sight. Here you growing courage to go on. But where? Come, let us go to Bethlehem to understand what happened back then, a piece of heaven on earth, there we are. (Anne Marie section)
Weihnachten
das Wagnis
ein Stück Himmel
zu erden
dort
wo du stehst
Zum Ausklang des Jahres:
Dieser besondere Höhepunkt: Weihnachten.Dieses kurze Abtauchen in eine Traumwelt mit viel Licht und Zauber.
Die Luft voller Gesang. Irgendwie eine unwirkliche Welt, die uns heraushebt aus dem Alltäglichen, uns etwas erleben lässt wie ein wahr gewordenes Märchen. Unser Leben seit Kindertagen mitgeprägt von Weihnachtsbildern. Es hält etwas von dem fest, was weiter geflüstert wird alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit. Nichts geht verloren. Da bleibt für alle Zeiten ein Funke Vertrauen, der uns trägt, eine Prise Glück, die uns leichter macht, ein inspirierender Blick heraus aus unserer Welt in eine andere. Momente der Erinnerung, des Anhaltens, des Staunens, eingebrannt in unser Leben wie kleine unauslöschliche Lichtpunkte.
Der Stern
Er ist nicht erloschen
er steht noch über uns
hell in den Nächten
holt aus dem Nachtschlaf
aus dem Tag-Getümmel
durchbricht lautlos
den Lärm der Welt
drängt dich weiter
auf der Suche nach Licht
Überlegung:
Was bedeutet Weihnachten für dich? Ein Fest der Erinnerung an die Kinderzeit? Ein Höhepunkt im Rhythmus des Jahres? Ein Lichterfest? Oder - ein Fest des Glaubens an das Unmögliche, das möglich wurde? Lässt sich Glaube feiern in der Geschichte der Geburt Jesu? Feste sind es, die die Kulturen der Welt prägen. Wir machen an Festen fest, was uns bewegt und umtreibt, erzählen Erfahrenes weiter über Generationen hinaus. So umkreist die Weihnachtsgeschichte alle Jahre wieder die Welt, drängt zum Aufbruch unter einem wegweisenden Stern, unter der Botschaft eines Engels, unter den vielen die Menschen umtreibenden Fragen nach Sinn.
Es sind die Sinnsuchenden, die fündig werden in der Geschichte der Geburt Jesu. Sie lernen anzuhalten außerhalb der befahrenen Route weit draußen am ungewöhnlichen Ort. Sie spüren hinter der lauten Welt eine andere auf im Verborgenen, erfahren in der Stille die Kraft zum Leben, entdecken im Nachdenken Funken von Licht.
Auf diesen Weg will uns Weihnachten bringen, Jahr um Jahr, bis die Botschaft eingedrungen ist in unsern Tag, in unser Sein: Das ew`ge Licht geht da hinein - gibt der Welt einen neuen Schein.
Weihnachten
Möcht singen am Morgen
staunen am Abend
wachen zur Nacht
möcht Halt finden
am Horizont heiler Gedanken
eintauchen in wache Träume
hinter dem Tag
möcht neu aufbrechen
im Funkenschlag
eines geheimen Feuers
Das Transparent
An meinem Küchenfenster hängt im Advent ein großes weihnachtliches Transparent. Das warme Grün einer hügeligen Landschaft vermittelt eine Atmosphäre der Ruhe, die wohltuend ist. Du erkennst Gestalten, die von allen Seiten die Hügel besteigen, auf deren Anhöhe sich eine erleuchtete Stadt entlang zieht. Hoch über der Stadt am Nachthimmel der Weihnachtsstern, das Auge Gottes über der Menschheit. so möchte man ihn verstehen.
Friedlich diese Stadt, eine Traumstadt. die Häuser nah aneinander gelehnt. Da können Gespräche stattfinden von Fenster zu Fenster. die Türen sind geöffnet für Nachbarn, für Freunde, für Fremde. Hier wohnen Menschen glücklich beieinander. So scheint es.
Alle Jahre wieder träumen wir den Traum von einer solchen Stadt, von einer sicheren Wohnung für alle Menschen, von einem warmen Zelt, das nicht abgebrochen wird, wie die Bibel verheißt.
Und unsere Städte heute? Ist über ihnen der Stern erloschen, der Menschen Mut machen möchte, aufzubrechen aus dem Gestrigen zu neuen Möglichkeiten?
ich ahne
Menschenmögliches
zwischen Menschen
aller Rassen und Nationen
zwischen Menschen
aller Generationen
zwischen Mann und Frau
ich ahne
Menschenmögliches
im Unmöglichen'
Menschenunmögliches
als Mögliches
unter dem Zuruf des Himmels
Der Weihnachtsesel
Es war einmal ein kleiner Esel. Er gehörte in d e n Weihnachtsstall, in dem vor vielen Jahren Maria und Josef mit ihrem Kind Herberge gefunden hatten unter einem hell erleuchteten Tannenbaum.
Jedes Jahr staunten drei kleine Mädchen am Heiligabend und erfreuten sich am Bild der vertrauten Familie mit dem Kind in der Krippe am Fuße des Baumes. Maria, die sich über das Kind beugte und Josef, der Wache hielt im Hintergrund. Auch der kleine Esel war mit dabei. Die Kinder nannten ihn Max! Er rückte gerne ganz nah an die Krippe.
Ab und zu wurde er von den Kindern zum Spiel entführt Dann fand Max plötzlich seinen Platz auf der Fensterbank und schaute auf die Straße. Oder er geriet in die Puppenstube oder in den Spielkorb. So kam es, dass man ihn vergaß, als Maria und Josef eines Tages weiter wanderten, den vertrauten Ort verließen und unter einem anderen Tannenbaum eine neue Herberge bezogen. Dort wurden sje jedes Jahr bestaunt und besungen von zwei kleinen Buben und ihren Eltern. Aber der kleine Esel Max war nicht mehr dabei. Er war nicht mitgekommen. Wie vergessen und veloren blieb er zurück und irrte immer ein bisschen traurig umher.
In dem Jahr aber, als die Krippenfiguren zu Weihnachten wieder eine neue Herberge fanden unter dem geschmückten Tannenbaum von kleinen Zwillingsmädchen und ihrer Mutter, da war Max auch gerade wieder unterwegs auf der Suche nach seinem alten Platz an der Krippe im Stall.
Er sah durch ein Fenster Lichter an einem Baum, lauschte auf die Töne eines Weihnachtsliedes und schlich um das Haus herum, bis jemand ihn erkannte, die Tür öffnete und rief: Ja, Max wo warst denn Du all die Jahre?
Da verkroch er sich unter den Tannenbaum, gesellte sich zu Maria und Josef und lehnte sich an die Krippe, Er war angekommen! Er hatte seinen vertrauten Platz wiedergefunden, den er nun nie mehr verlassen möchte!
Der Traum von Weihnachten
Dieser Wachtraum zwischen den Zeiten
zwischen Tag und Nacht
dieses Ereignis diese Mär
die für einen Augenblick
die Welt verzaubert
die Menschen menschlicher macht
sie anstößt sie auferweckt
wie im Blitzlicht zu erkennen
was ist - was sein könnte
zu erhorchen den Ton
den betörenden
der Menschen umstimmt
sie trägtdurch alle Gezeiten
Erinnerung an
in Kindertagen
Der erste Adventssonntag im Missions-Internat wurde jedes Jahr zu einem besonderen Erlebnis. In der Frühe dieses Tages erwarteten wir Kinder mit Spannung eine Reihe Engel in weißen Gewändern, die singend hintereinander mit einer Kerze in der Hand durch das große Haus zogen: Macht hoch die Tür - o Heiland reiß die Himmel auf- wie soll ich dich empfangen...
Alles verstummte beim Erscheinen dieser überirdischen Gruppe. Und obwohl wir die Gesichter der "Großen" aus unserer Runde erkannten, waren sie doch andere Wesen in dieser Morgenstunde! Wenn sie die Flure abgeschritten hatten und ihr letztes Lied leise verklang, lag über den Räumen ein Zauber. Ganz glücklich fielen wir zurück in den Tag, den uns Engel erschlossen hatten. Advent, das war Hohe Zeit, Zeit der Erwartung, der Spannung und Vorfreude.
Die Erinnerung daran hat sich mir eingegraben und alle Zeiten überlebt. Noch heute gehören die Engel der frühen Jahre in meine Adventszeit, höre ich manchmal wie von fern ihren betörenden mehrstimmigen Gesang, den kein lautes Lied je übertönen konnte. Geblieben ist diese stille Vorfreude, das erwartungsfrohe Zugehen auf ein Ziel mit einer Hoffnung verbunden, die weit getragen hat.
Der Stern heute
ein zündender Gedanke der dich treibt
aufzubrechen aus den Feldern der Finsternis
Das Wunder heute
ein neuer Flügelschlag
geschenkte Kraft fortzutragen
die gute Nachricht der Nacht
In den Weihnachtstagen blieb die kleine Kapelle mitten in der Stadt rund um die Uhr geöffnet. Das Kunstwerk eines wandfüllenden Weihnachtsbildes lockte viele Besucher an. Staunend standen sie vor dem gedämpft beleuchteten, bis zur Decke reichenden Gemälde mit einer bizarren Landschaft. Du findest kein Gestühl in dieser Kapelle. Alles ist fortgräumt, um den Blick frei zu geben auf dle ungewöhnliche Wand. Ein großer warmer Teppich liegt ausgebreitet. Du siehst Kinder, die sich darauf niederlassen und gebannt ins Bildgeschehen schauen. Menschen gehen ein und aus. Einige kommen immer wieder, angezogen von der magischen Atmosphäre des Raums.
Hoch oben erkennst du die Stadt Jerusalem mit dem prächtigen Schloss des Herodes in der Mitte. Emsiges Treiben vor den goldenen Toren: Reiter, die ihre Pferde besteigen mit dem Auftrag der Suche nach einem neugeborenen Kind!
Unterhalb der Stadt dunkle Abhänge mit verschlungenen Wegen bergab, gesäumt von kleinen Ansiedlungen und bewohnten Höhlen. Letzte Wanderer unterwegs zu ihren Hütten vor der einbrechenden Nacht. Gespenstige Bilder zwischen den Felsnischen: Menschen im Halbdunkel undurchsichtigen Tuns. Weiter unten im fahlen Licht einer Laterne in einem Hohlraum eine Männerrunde an einem Steintisch vor wuchtigen Weinkrügen.
Am Fuß des Bildes ein vorgestrecktes, niedrig umsäumtes Gehege aus Steinen, Sand- und Grasmatten. Im Hintergrund, versteckt unter einem Bergvorsprung, die von Josefs Lampe erleuchtete kleine Grotte mit Maria und dem Kind in der Krippe. Ein vertrautes Bild, doch hier neu und aufregend.
Schwarz die Steilwand zwischen Jerusalem und dem Ort der Geburt. Rechts auf dem Freifeld hinter dem Zaun eine große Schafherde im Pferch. Es ist Nacht. Nichts rührt sich mehr. Auch die Tiere sind zur Ruhe gekommen. Einige Hirten liegen schlafend im Gras. Andere sitzen auf Steinen, gestützt auf ihre Hirtenstäbe.
Nur ein einziger Hirte steht in angespannter Haltung, legt seine Hand vor die Augen und starrt wie gebannt in die Richtung der Felswand. Über Josefs und Marias Herberge erkennt er ein ungewohnt helles Licht, wie eine Lichtgestalt, die ihn zu verwirren scheint. Spannung liegt in der Luft. Wann wird er sich umdrehen und die abendliche Ruhe zerreißen mit einem Schrei des Erschreckens oder der Freude? Am linken Abhang tauchen die drei Könige aus dem Morgenland auf, prächtig gekleidet. Männer, die das Ungewöhnliche vorantreibt, bevor die Hirten es fassen können. Menschen der weisen Vorausschau, die nicht zögern, einem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Auf einem niedrigen Tisch in der Kapelle liegen Zettel und Schreibstifte für die Besucher, Eindrücke festzuhalten. In Abständen stimmt jemand ein „Kyrie“ an, das aufblüht zu vollem Gesang. Dann ist wieder Staunen und Schweigen im Raum.
Als der Küster am Weihnachtsmorgen neue Kerzen zum Altar bringen will, bleibt er verblüfft in der Tür stehen: Wie schlafende Hirten, hineingewachsen in das Kunstwerk an der Wand, liegen eingeschlafene Menschen auf dem Teppich vor dem Gemälde. Er zögert nicht lange, er kehrt um und kommt zurück mit Tee und Brot und weckt die seltsame Gemeinde. Da sitzen sie in der Runde, stärken sich an frischem Brot und heißem Getränk und feiern miteinander das Mirakel von Weihnachten.
Nach dem Aufbruch bleibt ein letztes beschriebenes Blatt zurück: Danke, nach dieser Nacht ist die Welt neu und anders als gestern!
Das Wunder heute
ein neuer Flügelschlag
geschenkte Kraft
fortzutragen
die gute Nachricht der Nacht
Weihnachten In der Christskirche in Gladbeck
Advent
Die Kette dieser Tage
Kerze um Kerze zum Fest
knüpf dich an das kleine Feuer der Freude
dass die Gedanken heller werden
und die Schritte sicherer
im vibrierenden Licht neuer Hoffnung
Weihnachtswunsch
wach zu werden wie die Weisen
hellhörig wie die Hirten
bewegt wie Josef
wissend wie Maria
Gefährten zu finden mit Flügeln
Die Weisen
sie erkennen ein Zeichen
sie erzählen vom Stern
sie ziehn durch die Zeiten
und sie suchen ein Ziel
und sie finden das Kind
und sie denken Gott
wo immer sie sind
Weihnachten
Partei ergreifen für Gott
aufstehen für den Menschen
heilig der Tag die Nacht
wo Gott wahr wird im Menschen
Gott träumen bin dieser Welt
ihn wahrnehmen im Wunder neuer Geburt
einen Funken auffangen
zu zünden ein Feuere in ausgebrannten Herzen
Die Weisen
sie erkennen ein Zeichen
sie erzählen vom Stern sie ziehn durch die Zeit
sie suchen ein Ziel und sie finden das Kind
und sie denken Gott wo immer sie sind
Weihnachten
das Wagnis
ein Stück Himmel zu erden
dort wo du stehst
Ein Lied singen
das den Tag zum Blühen bringt
ein Lied das die Nacht erhellt
Töne die ein Echo finden über Raum und Zeit
einstimmenin den Chor des Shalom:
Ehre sei Gott auf der Erde
für verschiedene Altersgruppen von Annemarie Schnit
Wieder neu buchstabieren
die Anfragen ans Lebendie ewig jungen
in welchen Gärten wachsen dir Flügel zu
unter welchem Himmel wohnt der Geist der befreiende
der Scherben beiseite räumt
der Licht schaltet im Dunkel
der Menschen neu bedrängt deutlicher zu erkennen
klarer zu sehen was Sache ist auf diseser Welt
Gesammelte Festtags-Gedichte:
Wieder Weihnachten Neujahr
und du zündest ein Licht Wohin zieht die Zeit
am Rande des Tages ziehen die Tage und Stunden
am Rande des Jahres nter dem betörenden Licht
auszuleuchten die Wege weiter von Sonne und Mond
wieder Weihnachten und tanzenden Sternen
und du wohin zieht das Leben
hältst an am im ewigen Wandel der Welt
geheimen Meilenstein gedrängt zum Blühen
mitten im Raum Wachsen und Wachwerden
unter dem Wink des Himme
Die Weihnachts-Sicht
Die Weihnachts-Sicht
Es gibt sie
die 'Vom-Himmel-hoch'-Sicht
des Engels aus weiter Ferne
auf die im All verlorene Welt
die Sicht des Engels
von fern
auf den Menschen
den umher irrenden
den Herberge suchenden
es gibt ihn
den 'Vom Himmel-hoch'-Blick
aufgefangen in den Augen derer
die den Weihnachts-Engel
wahrgenommen
Wie Hügel Feiertage
springen die Feste die Welt umfassen
aus der Landschaft des Lebens im Spel in der Feier
hochgewehte Freude Vorläufigkeit einbinden
aus den Tiefen der Täler in einen gültigen Augenblick
du hältst den Atem an etwas esthalten
zwischen gestern und morgen mit warmen Händen
und deine Hände greifen nach Licht das Leben neu zu erfassen
und tragen es talwärts als Tuch im Spielraum
über die Tische der Teauer krönender Feste
Weihnachten
das Wagnis
ein Stück Himmel wo
zu erden
dort du stehst
Wünsche am Null-Punkt des Jahres Weihnachten
wünsch mir den klaren Kopf eine Lichtspur
den wachen Blick zurück und voraus hinter dem Chaos der Welt
feste Schuhe den Schal den warmen ein offener Horizont
den langen der mich mitzieht durchs Jahr hinter verschlossenen Türen
wünsch mir allzeit ein leeres Blatt ein Singen
aufzufangen die hüpfenden Gedanke gegen die Sorgen
dass sie nicht zu Boden fallen ein Sog hinaus
einen Becher gefüllt mit Tee über die Hürden des Seins
der mich hebt über die Hürden
wünsch mir
den stillen Moment am Morgen
daraus ein Tag auftaut zum Leben
einen Abend ohne Sorgen
dass sie verwehen im Schlaf
über mir ein wachsames Auge
im weiten Raum ein offenes Ohr
für alle Friedensgebete der Welt
Das neue Jahr
Über deinen Schatten springen
ins neue Jahr
den Weitsprung wagen
In den neuen Morgen
das Gestern verwandeln ins Heute
die Schatten auflösen in Licht
Lied zum Jahresausklang
(MIT REFRAIN)
1. Die Stunden und die Tage
voll Lust und voller Plage
sie geh`n dahin
Refr. Gott allein steht, wo er steht
zu wohnen wo sein Atem weht
schenkt Leben dir
2. Die Zeit, sie gleicht der Welle
die fortspült von der Stelle
an der du stehst
Refr. Gott allein steht, wo er steht
zu wohnen wo sein Atem weht
schenkt Leben dir
3. Die Jahre, die vergehen
sie bleiben vor Dir stehen
in Ewigkeit
Refr. Gott allein steht, wo er steht
zu wohnen wo sein Atem weht
schenkt Leben dir
Der Traum von Weihnachten
Dieser Wachtraum zwischen den Zeiten
zwischen Tag und Nacht
dieses Ereignis diese Mär
die für einen Augenblick
die Welt verzaubert
die Menschen menschlicher macht
sie anstößt sie auferweckt
wie im Blitzlicht zu erkennen
was ist - was sein könnte
zu erhorchen den Ton
den betörenden
der Menschen umstimmt
sie meilenweit trägt
durch alle Gezeiten
Weihnachten
Träume und Hoffnung
in gläserne Kugeln versteckt
dass ein Jahr ende im Licht
und neue Räume ausleuchte
dass im geheimen Glanz
verborgene Wünsche wachsen
dass sie warm aufblühen
als wären sie längst erfüllt
Weihnachten
Gott denken
hinter den Dingen
Gott spüren
hinter den Stunden
Gott erfassen
heute am Tag
Gott träumen
in dieser Welt
ihn wahrnehmen
im Wunder neuer Geburt
einen Funken auffangen
zu zünden ein Feuer
ein ausgebrannten Herzen
Das Wunder heute
ein neuer Flügelschlag
geschenkte Kraft
fortzutragen
die gute Nachricht der Nacht
Weihnachten
das Wagnis
ein Stück Himmel
zu erden
dort
wo du stehst
Ostergebet:
Schenke uns, Gott
Auferstehung
aus Jesu Auferstehung
dass unser Leben jeden Tag
neu beginnen kann
hinter fortgewälztem Gestein
schenk uns die
Erfahrung
der Frauen am Grab
dass die Begegnung
mit Dir
Auferstehung meint
Ostern
Auferstehen zum Leben
Aufwachen aus Schlaf
Auftauen zum Tun
auf den Lippen
unverloren
ein Lied
Wie lange
Wie lange wir schon stehen
am leeren Grab
voll Trauer voll Staunen
hinter dem Stein
es wird Zeit für uns
mit aufzubrechen
aus dem Tod ins Leben
Ostergeheimnis
immer wieder
von Gott berührt
zum Leben erweckt
Aufstehen
Partei ergreifen
für das Anliegen Gottes
aufstehen
für das Anliegen
des Menschen
heilig die Nacht der Tag
wo Gott wahr wird
im Menschen
Ostern
und plötzlich wälzt dir
ein Engel den Stein
von der Gottfinsterferne
Frag mich nach Ostern
und ich schaue zurück und voran
es gibt kein Stehenbleiben vor Ort
ein fortgewälzten Stein als Zeichen
zum Aufbruch und Weitergehen
Auferstehen
aus Erdenschwere
immer neu
auferstehen
in das Licht
neuen Verstehens
Himmelfahrt
Den Himmel
gewinnen
wie Du ihn
gewonnen
im Wagnis
der Liebe
Pfingsten
Die Geburtsstunde
des Traums von Einheit
mit vielen Zungen
in einer Sprache sprechen
beflügelt zueinander finden
sich verständigen
über Grenzen hinaus
Pfingsten
Die Geburtsstunde
des Traums von Einheit
über Grenzen hinaus
beflügelt in vielen Zungen
eine Sprache sprechen
zueinander finden
über Grenzen hinaus
Pfingsten
Der Wind im Segel
unseres Bootes
der Wind der weitertreibt
der gute Geist der gegenwärtige
der Geist der Gemeinschaft
der Geist des Antriebs zum Guten
Pfingsten
unser Glaube
aufbewahrt
wie kostbarer Wein
in Klosterkellern
der Kirche
zu Pfingsten
Freiheit schenken
dem Geist des Weins
das Leben zu füllen
mit neuem Atem
Pfingsten
Wir feiern ein Fest
wir feiern das Leben
wir feiern den Geist Gottes
gegen Atemlosigkeit
gegen Hilflosigkeit
gegen Sprachlosigkeit
wir feiern den Geist Gottes
als Durchbruch zum Leben
Pfingsten
Gott suchen
in vielen Sprachen und Formen
Gott entdecken
in Gesang und Gebet
Gott verwirklichen
heute am Tag
Erntedank
als Dank
für die Geduld des Himmels
dass nicht aufhört
Frost und Hitze
Sonne Wind und Regen
dass noch Zeit bleibt
für bessere Früchte
auf der bedrohten Erde
Erntedank
als Dank
für die Fähigkeit
zu Einsicht und Umkehr
als Dank
für geschenktes Leben
das auf Ernte drängt
immer neu
und voll Verheißung
Buß-und-Bettag
wo bist Du Gott
wenn Menschen schuldig werden
am Menschen
wo bist Du Mensch
wenn Gott sich sucht
im Menschen
Orte der Ewigkeit
Leben entdecken
hinter den Mauern
des Todes
im Leben
über den Tod
hinauswachsen
Das Ewige
bewahren
im Heute
Geburtstag:
So viele Lenze
und wieder Saft
in den Zweigen
den Taktstock
des Frühlings
leih ich mir
für ein neues Lied
Zum Geburtstag
Laß dich nicht einfangen
von den Zähnen der Zeit
sie greifen zu
nach stummen Gesetzen
abzuzählen die Jahre
was aber zählt
nach beredten Gesetzen
ist nicht zählbar mit Zahlen
(Neujahr)
Auf dem Weg nach vorn
Nie hörst du auf zu träumen
auf dem Weg nach vorn
es gibt kein Zurück ins Gestern
es gibt nur ein Weiter
vielleicht an Strände
närrischer Vernunft
vielleicht an Ufer
vergessener Weisheit
Der Wunsch
zu Neujahr
die alten Kleider
abzustreifen
den Altjahrsschlaf
abzuschütteln
neu aufzustehen
wie ein Phönix
aus der Asche
Psalm zur Jahreswende
Du - das Meer
dahin die Flüsse fließen
Du - der Horizont
dahin die Jahre ziehen
Du - der Abend
dahin die Stunden fliehen
Du - der Morgen
Dahin die Träume drängen
von einer Welt
in der Dein Gesicht
sich widerspiegelt
im Gesicht des Menschen
Psalm-Gebet zur Taufe
Gott
Du unsichtbarer Begleiter
aller Menschenkinder
der Du den Tag schaffst und die Nacht
der Du das Leben schenkst und Licht
der Du die Sinne weckst zum Sehen
zum Hören zum Schmecken
Gott
lass uns Deine Güte schmecken
bleib Deiner Kinder Schutz und Schirm
erhelle den Horizont ihrer Gedanken
werde wahr in Deinen Geschöpfen
Du - der unsichtbare Begleiter
Du – Gott - der Atem unseres Lebens
God
you are an invisible companion
of all human children
You create day and night
You - God - are giving life and light to us
You awaken the senses to seeing
hearing and tasting
God
let's taste your kindness
Stay your children's protection and screen
Illuminate the horizon of their thoughts
be relevant to your creatures
You - our invisible companion
You - God - breath of our lives)
Unser Weg in die Zukunft
Fußmarsch am Grat
Meter um Meter durch Nebel
wir schlagen ein Zelt auf
und hauchen Leben
warm gegen den Wind
bedenken die Stätten
die längst schon
begangen sind
weit zurück bis zur Hütte
zum Kind
und wagen neu
gegen die Kälte zu gehen
Auf Weihnachten zugehen
ein Weg über den Tag hinaus
Aufbruch an einen Ort
der sich erschließt
im Anhalten im Aufhorchen
im Hinschauen auf
zündende Zeichen
auf Weihnachten zugehen
ein Weg über dich hinaus
wes das Herz voll ist
wer hellhörig wird
dessen Hände rühren sich
dessen Schritte werden sicherer
auf Wegen in eine von
Verheißung getragenen Zukunft.
Der Stern der Weisheit
Nie endet die Geschichte der Weisen
sie wandern weiter durch die Zeit
über Berge über Brücken
sie halten an in Kathedralen in Kapellen
sie knien nieder brechen wieder auf
mit guten Gaben für die Welt
dass ein Stern der Weisheit sie erhellt
Die Weisen
sie erkennen ein Zeichen
sie erzählen vom Stern
sie ziehn durch die Zeiten
sie suchen ein Ziel
sie finden das Kind
sie d e n k e n Gott
wo immer sie sind
Der Stern
Er ist nicht erloschen
er steht noch über uns
hell in den Nächten
holt aus dem Nachtschlaf
aus dem Tag-Getümmel
durchbricht lautlos
den Lärm der Welt
drängt dich weiter
auf der Suche nach Licht
Der Stern heute
ein zündender Gedanke
der dich weckt
zum Weitergehen
der dich trägt über Wüsten
verbrannter Hoffnung
der dich treibt
nach Leben zu tasten
auf Feldern der Finsternis
Die Weisen
wo gehen sie hin
wo kommen sie her
von weit übers Land übers Meer
von Prag nach Hamburg
von Pretoria nach Shanghai
von New-York nach Berlin
sie ziehen unermüdlich dahin
in den Händen die Gaben
im Kopf einen Traum
sie nehmen dich mit
weit durch den Raum
Ein Lied singen
das den Tag zum Blühen bringt
ein Lied
das die Nacht erhellt
Töne die ein Echo finden
über Raum und Zeit
einstimmen
in den Chor des Shalom:
Ehre sei Gott auf der Erde
Weihnachtswunsch
wach zu werden wie die Weisen
hellhörig wie die Hirten
bewegt wie Josef
wissend wie Maria
Gefährten zu finden mit Flügeln
Mein Passionspsalm:
Großer Gott
der Du aus Deinen Höhen steigst
in die Furchen menschlichen Leids
der Du die Unnahbarkeit ablegst
und hineinkommst in unsere Welt
durch die Tür untrüglicher Hoffnung
der Du Menschenschuhe trägst
und mit uns Schutz suchst
im Schatten von Friedensbäumen
Großer Gott
bleib gegenwärtig an allen Tagen
geh uns nicht verloren
bleib ein Teil von uns
im Tun und Denken
bleib uns auf der Spur
halte wach in uns
Dein Leben - Deinen Tod
öffne die Augen das Herz
dass wir an jedem neuen Tag
mit Dir auferstehen
Palmsonntag
In meinen Händen
ein Palmwedel
ich winke von fern
versuche zu verstehen:
Das Kreuz als Symbol
für ein wagemutiges Leben
das Kreuz als Symbol
für gelebte Solidarität
auf dass keiner mehr
gekreuzigt werde
Ostern
neu aufbrechen in ein Licht
das den Horizont durchbricht
den Blick schärfen
über den Alltag hinaus
Unsichtbares sichtbar zu machen
in der Auferstehung zum Leben
Mein Osterlied
wächst aus der Trauer
stößt auf die Seite
den Stein
rüttelt mit hellen Tönen
an den Ketten
der Nacht
mein Osterlied
löst sich aus Klage
tönt gegen tödliches Tun
hütet mit heller Stimme
den Auferstehungston
Wenn sich Pfingsten
einmischt
in unsern Tag
stirbt unter Stürmen
die Sprache der Feindschaft
wächst unter Wolken
vergessene Saat
fällt wie ein Feuer
Verstehen ins Herz
Pfingsten
Gott suchen
in vielen Sprachen und Formen
Gott entdecken
in Gesang und Gebet
Gott verwirklichen
heute am Tag
Den Himmel neu erfahren
heute am Tag
wie er sich ausbreitet
über dir in dir
wie er dich hebt
aus dem Dunkel
dich trägt
ins Erkennen
Wiedee neu buchstabiert
die Anfragen ans Leben
die ewig jungen
in welchen Gärten
wachsen Flügel dir zu
Konfirmation
Die Festigung
der Muttersprache
des Glaubens
dich zu stärken
auf den Wegen
ins Lebens