Je me souviens:
Eine Menge Meilen
fern von dir
ich fliege
über den Ozean
der Nacht zu
wenn ich bei
dir bin wird Tag sein
und dein Lächeln
wärmer als alle Sonnen
Freundschaft
die gilt
im Lachen
das zündet
im Blick
der hält
was er versprich
Hallo:
wunderschön bist du
mit deinem schlohweißen Haar
mir gegenüber am Frühstückstisch
aus deinen Augen
wächst Wärme mir zu
aus deinem Lächeln
springen Funken
deine Hände halten die Früchte
die du schälst
wie du es immer getan
alle die Früchte
im Garten unseres Glück
Du und ich
schwerelos wie zwei Wolken
die sich grüßen
sich nahrücken
sich entfernen
sich neu formieren
Balance zu halten
im Schweben
Liebeslied zum 50. Hochzeitstag:
ein Jahreskreis
der den Bogen schlägt
über den Horizont hinaus
der sich schließt hinter den Wolken
der Dich wieder einfängt
nah und lebendig in meinen Tag
ein Jahreskreis
der Töne weckt zum Lied
über die Zeit hinaus
zum Liebeslied mit leisem Ton
für einen leisen weisen
Gefährten lebendiger Tage
Dein Name
Immer bleibe ich
im Gespräch mit dir
wenn der Tag beginnt
wenn die Nacht kommt
spüre wie dein Name
hineinfließt in den Namen
über allen Namen
in dem du aufgehoben
Edelsteine
Hab dich wiederentdeckt
unter dem Laub des Herbstes
Edelsteine verwittern nicht!
Keine Kette
Es gibt keinen Anspruch aufeinander
keine Kette für ewig
es gibt den Seidenfaden der Liebe
den langen der nie endet
und Raum lässt auf ewig für Träume
Wolltuch
In mein Wolltuch hüll ich dich
wintertags sommertags
in mein Wolltuch aus Zärtlichkeit
Die Schattensucher
als ich Schatten suchte
nach dem Sonnengang am Strand
als ich Ruhe suchte
hinter dem Menschengewühl
mich verkroch ins kühle Café
da kamst du auf mich zu
als zweiter Schattensucher
und hinter der Sonnen-Insel
erwuchs uns eine zweite
eine Insel im Schatten
Junge Liebe
der Freund
mit dem Lächeln das ansteckt
seine Stimme wie leise Musik
Ton um Ton halte ich fest
trage die Melodie
die seinen Namen trägt
fort und fort in mir
Alles wird anders
unter Flügeln der Liebe:
Räume weiten sich ins Uferlose
mit leichter Hand
rückst du Steine beiseite
löst Knoten die hindern
wagst Schritte voran
wächst über dich selbst hinaus
Anne
Allerorten sind Frauen
die Lastenträgerinnen
der Welt
sie tragen Körbe voll Korn
für das Brot zum Leben
sie laufen barfuß bergan
auf ihren Schultern
zu schleppen
das Geschick dieser Erde
Dorle
unsichtbar
die Antenne
Vertrauen
unauslotbar
die Tragkraft
Verstehen
unfassbar
was fassbar
in Freundschaft
Reile
Wie mühelos
du Eis aufbrichst
über Abgründe gehst
auf einem Seil
mit behutsamer Hand
ins Schloss gefallene
Türen öffnest
Besuch
Jeder Besuch
ein Versuch
den Weg
zwischen Freunden
nicht zuwachsen
zu lassen
Gefährtinnen des Sommers
Es bleibt
das Lachen
das Weinen
es bleiben Worte
Gedanken
Fragen
Träume
unhaltbar hängen
am Horizont
Frühstück mit Freundinnen
wir werfen uns Gedanken zu
wie Bälle hinüber herüber
zwischen Kaffee und Tee
uns zu vergewissern
am Ball zu bleiben
ein starkes Netz zu spannen
als Halt im leeren Raum
Konstante
Du - Konstante für mich
guter Geist im Gewölk
wo du Freund bleibst
unter den Stürmen
erhellt sich der Himmel
Hanne
Wir wollten
den Mond einfangen
ihn zwischen die Zweige
der Tanne setzen
wo er verweilte
im Jahr zuvor
so sehr wir uns mühten
er ließ sich nicht
rückwärts rücken
auf den Platz
vergangener Tage
Warten und Winken
Drüben jenseits
der Gleise
deine Silhouette
wir winken und warten
warten und winken
auf Züge
die uns fortziehen
zu neuen Zielen
Salz auf den Lippen
Es trug ein Golfstrom
uns rüber zum Strand
noch brennt das Salz
auf den Lippen
spüren wir
Wärme im Blut
treibt uns
die Strömung voran
Das Hohelied
komm in meinen Garten
Liebster
komm in die Nische
zu mir ins Zaubereck
die Baumbank trägt noch
nach so vielen wintern
in ihren Poren eingeritzt
das Hohelied unserer Liebe
Schneeflockenleicht
ist Glück
wie es dir
zerschmilzt
unter dem Tag
wie es dir zertropft
zwischen den Fingern
Gudrun
dich halte ich fest
im Gemälde von Klimt
als Judith
in Gold gelegt
dein letzer Gruß
für eine Freundin
dein Adieu
dein Bleiben im Bild
Ruth
Leih mir dein weißes Hütchen
für den Husch
durch den Sommer
leih mir deine Gummischuh
für den Sprung
über Muschel-Gestein
leih mir deine Sonnenbrille
ungeblendet Bilder
zu bündeln
Ulla
Plötzlich tauchtes du auf
aus dem Versteck
von Jahrzehnten
unter dem Arm
den Ball der Freundschaft
der mir zufliog
federleicht
von gestern auf heut
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