Familie

Sich einlassen
auf ein Lustspiel
auf ein Konzert
ein Drama
eine unendliche
Geschichte




Kosmos Familie

verborgener Weltraum
hinter den Kulissen
kleiner runder Raum
hinter dem Chaos
Lichteinfall ins Dunkel
aufgehoben deine Welt
für einen Spalt Zeit




Nina

hangabwärts die Tage
als dein Lachen hell
über den Räumen lag
deine kleinen Hände
sich einmischten in unser Tun
deine Füße versuchten
Schritt zu halten mit unseren
schnell holtest du uns ein
gingst über uns hinaus
auf Wegen zu dir




Nele

dein Wachwerden
dein anfragender Blick
dein Staunen über die Welt 
dein  weiches Wesen
dein Gespür für Zusammenhänge
die Gespräche mit dir
die Welt zu ergründen
Träume Glück und Trauer
dahinter dein Geigenspiel
die dich
tragenden Töne
hinter dem Tag



Erinnerung

Gestern die Fahrt mit dir
über den weiten Fluß
der siebentausend Tage

Heute siebentausend Tage
aufbewahrt in einem Lächeln
hinüber herüber




Glück

liest du
in Kinderaugen
Glück
und was es
bedeutet
fürs Leben




Kinder-Glück

wie du es festhältst
mit warmen Händen
mit offenem Herzen
mit weiter Seele
wie es zu dir gehört
für eine kleine Spanne Zeit




Den Töchtern

Erlaubt es mir euch zu träumen
verbietet das Träumen mir nicht
ihr seid gewachsen aus Träumen
sie bleiben geschrieben
euch ins Gesicht




Schwer zu halten

diese Balance
ihr seid fort gegangen
bis zum  äußersten  Rand
ich bleib euch nah
mit unsichtbarem Band

 

 

Wurzelland

am Anfang der Zeit
werweißwieweit
und noch gegenwärtig
im Echo früher Lieder
unvergessen im Nachhall
heller Stimmen
werweißwietief
im Gedächtnis der Jahre




Generationen

mit jeder Wiege
ein Neubeginn
der Weltgeschichte

jedes Grab
ein Mosaikstein
im Bild des Lebens

Stein um Stein
den Sisyphus befreien
dass sich die Welt bewege


Vernetztes Glück

Könntest du
das Nischenglück
vernetzen
rund um die Welt
das versteckte Glück
das leise Glück
das Glück der Liebenden
es würde den Hass
umzingeln
den Atem rauben
der Friedlosigkeit



Herzblut (Haiku)

Herzblut unverdünnt
Fluß hinter dem Fluß
sich verflüchtigender Zeit



Erziehung

The thing is done
die Schildwacht
hat sich fortbewegt
hat nächtens nimmermüd
dir ein Flügelpaar
auf die Stufen gelegt




Besuch

du warst hier
und doch nicht hier
nah und doch fern
wie ein Windhauch
der leichthin
ein Feld streift
das abgemäht



Conny:

wenn du dein Segel spannst
spann an den Mut
du brauchst starke Arme
dich zu stemmen
gegen den WInd




Frage an dich:

wo im Gepäck
hast du
den kleinen
den hellen
den funkelnden
Stein versteckt

den Stein
den du liebtest als Kind
den Stein der dir
Durchsicht versprach
und Glück
im Begreifen der Welt






Das schlafende Mädchen"
(Johannes Vermeer)

Die Tochter
die Fragen ritzt
in die Welt
mit spitzem Stift
die Bilder wirft in den Raum
mit scharfsichtiger Kamera
die einen Bogen schlägt
vom träumenden Ich
zu des Künstlers
schlafendem Mädchen
festzuhalten hinter Fragen
den fllüchtigen Traum





Gelöschte Feuer

Für wen denn
fragt sie mich
willst du noch Feuer zünden
(auf deine alten Tage)
so als gäbe es kein Funkensprühen
von Generation zu Generation





Der Enkel

Er kam von fern
mir schnurstracks
ins Herz gelaufen
und blieb  




Leon

in kleinste Hände
das Glück verstecken
zum Weiterwachsen




Für dich

ein Regenbogen
schützend um deine Welt
unter den Farben von Versöhnung
den eigenen Weg zu finden
den Weg zu dir




Flaschenpost für den Enkel

vielleicht
verbirgt sich
in dieser Flasche
ein Engel für dich

befreist du ihn
wirst du wohnen
wie unter Flügeln




Leon:

Am Morgen in die Schuhe steigen
das Traumhemd tauschen
gegen das T-Shirt des Tages
taugliche Jeans finden
für Sprünge über die Stunden

im Rucksack verbucht
das Wissen der Welt
sich einzunisten
Tag um Tag hinter der Stirn

Am Abend aus den Schuhen steigen
das Taghemd tauschen
gegen das Traumhemd der Nacht
die Stirn frei machen
für Ausflüge hinter den Horizont



Den Enkeln

in eure Tage
randvoll sich jagender
Wolkenzeichen
mische sich früh
magischer Ton einer
Paukenmelodie
(
2. Mose15, 20
)




Arne

zu kurz die Leiter
zum Himmel
wir stocken sie auf
Sprosse um Sprosse
quer durch die Wolken
bis sie Halt findet
am ausgestreckten
Arm der Sonne
mit heißen Händen
lassen wir Gold regnen
quer durch die Wolken
über die Welt




Blickwinkel
für Corinna

ungewohnt neu
dein Blickwinkel 
dieser schräge Blick
dieser Blick der Satire

dein wacher Blick
auf Absurdes
aufzumischen
das Eingespielre




Filme

die verstören

Aufzeichnungen
dem Leben entlockt

aus dem Blickwinkel
ironischer Distanz

aufzudecken die
offenen Fragen




Si-Mei-Han

in tropische Sonne getaucht
die Tage mit dir
ich trage dich zurück
-
wie ein Fundstück-
aus weiter Ferne




Gemeinsamkeit

dieses Kunststück
Gemeinsamkeit zu finden
Gemeinsamkeit zu leben
im Windschatten
von Gegensätzen




Gesichtspunkte

so viele Gesichter
so viele Punkte
so viele Köpfe
so viele Fragen
Gesichtspunkte
wie Standpunkte
von Sternen
wie ein nächtliches
Netzwerk von Licht




Nele

Dein Anruf über Kontinente
Deine Stimme durch den Äther
deine Worte
als hocktest du neben mir
dein Gesicht
zum Streicheln nah
ich buchstabiere Glück
nenn es beim Namen




Claudia-Bettina

Möcht stimmig sein
mit Deinem Lachen
keine Berge tragen
ins blühende Tal
keine Steine rücken
vor den tanzenden Fuß
keine Wolken wecken
über der wachen Stirn

möcht stimmig zu sein
ohne stimmlos zu werden





Anruf am Muttertag

es
gibt
Worte
wunder
wirksam
im
luftleeren
Raum
ihn
zu
füllen
mit
Luft
zum
Atmen




Es gab Zeiten

Da war ich behaust
lief alles in sicherer Spur
der Mann noch da
und die Kinder sprangen
rund um die Uhr

 es gab eine Zeit
da war er für immer fort
und die Kinder rundum
suchten jedes für sich
den eigenen Ort

ich blieb zurück im Ring
unbehaust in der Klause
ging in mich rundum
entdeckte schreibend
ein neues  Zuhause


Schnee von gestern

sagst du
und beschließt das Gespräch
Schnee von gestern
wiederhole ich
offenen Auges
mitten im neuen
Schneegestöber





Die Töchter heute

ihr aufrechter Gang
ihr wacher Blick
über die Grenzen
begrenzten Seins

ihr Vorwärtsdrängen
ihr zähes Ringen
Türen aufzubrechen
aus beengender Enge

ihr Tagtraum
zu verwirklichen
eine neue Wirklichkeit



Seltsam

wie sich Dinge verschieben
wie vertraute Stimmen verschwimmen
im Orchester der Welt
wie dir unerwartete
Resonanz zufliegt
aus neuer Richtung
s
eltsam wie frühe Träume zerfließen
im Fluss der Zeit

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Corinna

"Zwischen vier und sechs"
ging dir die Welt auf
wuchs dir die Freude am Leben
der Mut Du-Selbst zu sein
wagtest du unter der Sonne
den Sprung über Schatten




Experiment Familie

Faden um Faden
knüpfst du ein Netz
feinmaschig
zwischen Himmel und Erde
Neulinge aufzufangen
ihren Sturz zu mildern
Faden um Faden
zauberst du Rückhalt
im leeren Raum
für den Blindflug ins Leben




Töchter

Manchmal
sind Töchter
wie Stechfliegen
wie Wachhunde
wie Meckerlinge
manchmal
ind Töchter
wie Lachmöwen
wie Buntspechte
wie Treulinge



Das Lächeln der Töchter

versteckt in drei Rosen
am Krankenbett
wie tausendmal Glück
dieses Lächeln
das dir Rosenmärchen zuspielt
zu erhellen das Trostlosland




Zusammenhänge

ohne Zusammenhang
bricht Leben auseinander
wie ein zerbrochenes Instrument
verstreute Saiten
verlorene Melodien
aufgelöst der Zauber
des Zusammenspiels

in Zusammenhängen
rundet sich Leben
fügt sich Ton um Ton
zum zündenden Lied





Die weite Welt

Kommst du mit
hinaus durch das Tor
aufzufangen die weite Welt
unter dem geöffneten  Himmel
springst du mit mir zurück
in den grünen Garten
einzusammeln die Beeren
die Birnen die Äpfel
im hohen Gras
im grenzenlosen Spiel
zwischen Heute und Gestern

 

Versteckt im Gepäck

auf  weiter Wanderschaft
unter dem Weltenhimmel
dein Kinderhimmel
etwas bleibt aufgehoben
wie ein Geheimnis
ein Segen als Weggeleit
Flügelwesen an deiner Seite
dein Gottvertrauen
tief im Gepäck
etwas bleibt das dich trägt
auf weiten Wegen




Ein Zelt im Ortlosen

nichts Festes das schnürt
nichts Lähmendes das belastet
nichts Monumentales das erdrückt
ein Zelt im Orlosen
ein Ort ohne Zwang
ein Platz in der Schwebe
eine geheime Stätte der Stille
zu erproben die hohe Kunst
im Ortlosen daheim zu sein




Leben im Wechselspiel

von Nähe und Ferne
fortgeflogen die Kinder
nach dem buntem Spiel
dem vertrauten
am Ufer früher Tage
ihr Abtauchen ihr Auftauchen
an neuen Stränden
ihr Zuwinken ihr Gruß
ein Lächeln das blieb
das neu aufblüht
im Wechselspiel
von Nähe und Ferne




Farbspiel der Erinnerung

dein Erinnern mein Erinnern
Farbspiel der Erinnerung
an gemeinsam Erlebtes

Blicke zurück ins Gestern
die Vielfalt neu einzufangen
regenbogenbunt




In München

Du gehst mit dem Strom
gegen den Strom
durch den Strom ins Staunen
Du gehst durch Bilder
über Bilder ins Verstehen
du gehst durch Straßen
über Straßen unter Straßen
weiter zu dir



Enkelbesuch

Momente
die  Leben bringen
Signale setzen
kleine Leuchtfeuer
auf Wegen  ins Weite




Kommt ein Vogel geflogen
kommt herbei von irgendwo
kommt in 2007 komm einfach so
kleiner Vogel bist willkommen
kommst herbei von irgendwo
kommst zu uns aus der Ferne
kommst einfach so
setz dich nieder kleiner Vogel
setz dich nieder irgendwo
setz dich nieder in unsere Mitte
setz dich einfach so

und singe kleiner Vogel
sing ein Lied von irgendwo
sing dein Lied kleiner Vogel
sing einfach so




Horch was kommt von draußen rein

es wird nicht nur e i n Vogel sein
zwei kommen  angeflogen
ganz ungelogen
und lange bevor ihr piept
seid ihr schon heiß geliebt
seid willkommen  überall
auf jeden Fall
wo ihr träumt im Nest
wo ihr singt zum Fest
wo ihr auftaucht zu zweit
ist goldene Zeit




Kindheit

die leise Erinnerung
an Glück und Trauer
an Vertrauen und Furcht
an Kopfstand und Stillstsand
an Träumen und Wachen

bunte Fäden gewebt in die Jahre
dich zu prägen dich zu tragen
über die Klippen der Zeit




Wie der Atem stockt

ohne Lebenszeichen
von Kindern unterwegs
steinalt geworden
erinnerst du dich noch
an die frühe Ermunterung:
Ruhig Einatmen-Ausatmen
dem Kind geht es gut
solange du lebst
hat dein Atem teil
am Lauf der Dinge




Dieser Abend

ohne ein Zeichen von Dir
kein runder Abend
er bleibt offen an einer Stelle
in die der Schlaf dann fällt
und traumwandelnd ein
aus dem Tag gefallenes Glück




Im Traum

fragte ich sie
kennen wir uns
von irgendwoher
sie schaute mich an
nickte mit dem Kopf
reagierte mit ihrem
zauberhaftem Lächeln:
M u t t e r




T
elefonate

Beziehungsfäden
wie sie vibrieren
durch die Lüfte
Vertrautes zu festigen
Neues zu knüpfen

im Schweben
ein Gegenüber
festzumachen



Zuhause

wo der Schlüssel ins Schloss passt
wo du den Mantel ablegst
wo du die Schuhe löst
wo du deinen Tee trinkst
Zuhause
wo dich wer kennt
wo dich wer liebt




W
agnis

du gehst hinaus
weit vor die Tür
setzt den Fuß
ins nackte Leben

bringst Fragen
auf den Punkt
bannst Gedanken
ins bunte Bild

entzauberst
was verzaubert
wagst dich weit
ins entzauberte Sein




Geschenk

Einen Rucksack
schenkt die Mutter dem Sohn
zur Konfirmation

was ist wichtig
was kommt in die Mitte
für weitere Schritte

pack zusammen
all die kleinen Sachen
die dich glücklich machen

da holt der Sohn
die Schuhe die guten
für weitere Wanderrouten

die alte Jeans
und die Mütze geschwind
zum Laufen gegen den Wind

nicht zu vergessen
die Badehose
und für Brote die Dose

als Weggesell
den Teddy den treuen
das wird ihn nie gereuen

als siebtes dann
ein Fernglas ohne Frag
für Blicke weit über den Tag




Eines Tages

fällst du heraus
aus dem Gesichtskreis
einer Kinder
ohne dass sie je
herausfallen könnten
aus deinem Horizont
wo sie aufblühten
 begossen
 begleitet
 geliebt
 und eines Tages
 wohnst du im Lächeln
 derer die du
 auf den Weg gebracht
und du lächelst zurück 
 von fern




Töchter

Manchmal
sind Töchter
wie Stechfliegen
wie Wachhunde
wie Meckerlinge
manchmal
ind Töchter
wie Lachmöwen
wie Buntspechte
wie Treulinge      




Familientreff

Reden und Lächeln
Begegnung im Kreis
im Kreisen umeinander
Im Takt sich rundender Zeit
Augenblicke
des Einblicks und Ausblicks
Augenblicke des Durchblicks
durch das Dickicht offener Fragen
Vis-a-vis am runden Tisch




Zugvögel

schau den Kindern zu
wie sie sich lösen
wie sie forteilen zu sich
und du fliegst zurück zu dir
bis zum wärmsten Grat
wohin alle Zugvögel ziehen          




Unter dem einen Himmel

weiß ich dich
geweckt vom Licht
gestreichelt vom Wind
umarmt von der Sonne
begleitet von Wolken
umlächelt vom Mond
getröstet von Sternen
bedrängt von Stürmen
gehalten vom Horizont
unter dem einen Himmel
weiß ich dich aufgefangen





Schützende Hände

So zerbrechlich
wie der Anfang
so zerbrechlich
das Ende
Kommen und Gehen
unter dem Schirm
schützender Hände


Dein Weg (Für Corinna)

 wie ein Märchen
aus Tausend und einer Nacht
Purzelbäume ins Gelingen
über Stock und Stein
über Irres und Wirres
über „Leuchtigkeiten“ und Frust
über Rundes  und Eckiges
dein Weg wie ein Märchen
wie Seiltanz wie Hochsprung
aufgefangen von guten Geistern
den sichtbar unsichtbaren

 



We
nn die Jüngste geht

drehst du dich wie benommen im Kreis
hältst dich fest an bunten Bildern
lehnst dich zurück in ein Lächeln




Telefonat

Nach dem Anruf
so viel Ungesagtes
wie ein Schwarm Vögel
ziehen die Worte
durch den Äther
zum Flug an dir vorbei    




Claire- Nore

Tochter hinter den Töchtern
dich zu erkennen
braucht die Farbe des Lichts
dich zu beschreiben
braucht die Feder aus Glas
dich zu orten
braucht die Spur der Sprache
dich zu bewahren
braucht die Atemluft
der Poesie
     



Überlegung

was ist Erziehung anderes
als Atmosphäre
zu schaffen
die trägt




Nach dem Urlaub

Plötzlich stehst du vor mir
überspannst lächelnd
den zugezogenen Tag
mit dem offenen Himmel von Kreta
ziehst einen Sonnenteppich
aus deinem Gepäck
für den grauen Boden
müdemachender Konflikte




Nele

Nach zwölf mal zwölf Monden
brach zusammen dein Haus
gebaut aus Fragen und Träumen
aus Lachen und Weinen
ein Haus nicht stark genug
gegen Wellen und Wind
in zwölf mal zwölf Monden
bau dir ein neues Haus
aus Holz aus Stein
ein Dach aus Ziegeln
Türen zu fassen
mit fester Hand
Räume zu durchschreiten
mit sicherem Schritt



Meine Geschichte mit dir

ich erzähle sie mir
der Neugierigen
der Traurigen
der Mutigen

Meine Geschichte mit dir
aus tausend und einem Tag
ich schreibe sie
zwischen die Sterne
daß ich sie lese bei Nacht


Farewell

Gehen
Bleiben
du gehst
ich bleibe
du bleibst
im Gehen
ich gehe
im Bleiben
keiner bleibt stehen
im Gehen im Bleiben
wir alle gehen
wir gehn in ein Bleiben





 

       

 

:


 




Email Gästebuch
Ankommen Hellhörig
Familie Schatzsuche
Feiertage Sprachlos
Flügel Tagaus - Tagein
Fragt sich Überschreiten
Freundschaft Unterwegs
Für dich Weitere Texte
Gedanken Beginn