Was ich mir wünsche:
dass der Himmel aufreißt
dass die Nachtschatten
der Kriege schwinden
dass das Morgenlicht
Menschen zur Weitsicht weckt
dass die Mauern
der Unvernunft brechen
dass ein Tag heraufzieht
ohne tödliches Treiben
dass ein Neues wächst
unter der nimmermüden Sonne
Könnte ich
die Hoffnung halten
ehe sie den Bach hinuntergeht
die Träume retten
ehe sie davonschwimmen
den Mut verankern
ehe er zerbricht
könnte ich ankommen
ehe ich fortgehe
Fragt sich
wohin der Weg führt
quer durch die Welt
welche Antwort wird stehen
am Rande des Tages
am Rande der Zeit.
wo fasst du Fuß
im Gestrüpp der Fragen
findest Gefährten
auf Fußwegen voran
wo ortest du den Silberstreif
dass er über dir
einen Bogen schlage
Zu überlegen ist
welchen Schritt du anschlägst
weil die Zeit drängt
es gilt eine Gangart zu suchen
weit weg vom Gleichschritt
vom Jogging
Tänzeln
Trippeln
Schleichen
es gilt den Schritt zu finden
der das Unheil einholt
noch vor der großen Talfahrt
Das Unfassbare
Es wächst
der Argwohn
gegen das Unfassbare
gegen abstrakte Gefahr
gegen ein Menschenwerk
monströser Vernichtung
rund um die Erde
es wächst die Fantasie
der Furchtlosen
die Solidarität der Träumer
die Freundschaft
der Friedfertigen
des Bruders Hüter zu sein
rund um die Erde
Chaos
vor den Türen des Tages
hinter den Stunden
den flüchtigen
den heilen
den verlorenen
Chaos
aus dem dir Leben erwächst
unter dem heimlichen Kuss
des Himmels
Heute
mehr Kopfüber
als Herzüber
alles berechenbar
alles messbar
mit Instrumenten
wehe
dein Herz schlägt
unberechenbar aus
Was dich weitertreibt
was dich weitertreibt
ist ein Traum
ein Traum der nicht zerbricht
an der Wirklichkeit
ein Traum der nicht verwelkt
unter dem Herbst
ein Traum der nicht verstummt
unter Stürmern
Sicher wohnen
du brauchst einen Standort
im Weltgetriebe
ein Standbein
in der Weitläufigkeit
eine eigene Meinung
im Disput
sicher zu wohnen
wo immer du wohnst
Felder der Furcht
sing ein Lied
gegen die Angst
dass Töne dich tragen
auf die Höhen der Hoffnung
dass wegsamer wird
der schwierige Weg
aus den Feldern der FurchT
Wunder heute
wo sind heute die Blinden die sehen
wo sind heute die Lahmen die gehen
wo sind heute die Aussätzigen
die rein werden
wo sind heute die Tauben die hören
wo sind heute die Toten die aufstehen
plötzlich fängt einer
an
deutlicher zu sehen
plötzlich fängt einer an
aus dem Trott zu gehen
plötzlich fängt einer an sich zu häuten
plötzlich fängt einer an hinzuhören
plötzlich fängt einer an aufzustehen
um neu zu verstehen
und jedesmal
ist ein Wunder geschehen
Im Heute ist Leben
Vergangen das Gestrige
ungreifbar Zukünftiges
Im Heute ist Leben
Gewichte zu setzen
im Fluss der Zeit
Im Heute ist Leben
greifbar und gegenwärtig
im Brennpunkt
von Gestern und Morgen
Glück festhalten
dem Glück nicht nachjagen
auf der Überholspur
der Superlative
das Glück festhalten
am Wegrand
im feurigen Mohn
Was dir bleibt
nichts ist mehr zu halten
der Sommer geht hin
Wolken schwärzen den Himmel
der Wein an den Wänden vergilbt
was unter der Sonne wuchs
hat ein Sturm zerrissen
hinter den Türen lauert der Frost
Gedanken schrumpfen zu Chips
warme Worte sind nicht mehr vorrätig
es bleibt dir der Regenbogen
dich festzuhalten
Licht entdecken
wirf den Ballast fort
den sie dir umhängten
im Namen Gottes
streif das Büßergewand ab
das sie anpaßten
im Namen Gottes
löse die Riemen der Schuhe
die sie dir zuschnürten
im Namen Gottes
denn Gott ist Freiheit
Gott schenkt dir
die Flügel des Adlers
dich aufzuschwingen
Licht zu entdecken
hinter dem Dunkel
Dein Pinselkstrich
male mutig dein Bild
in den Rahmen der Welt
mit Farben
die dir gefallen
plane deinen Pinselstrich ein
im Entwurf des Bildes
von heute für morgen
der Hintergrund sei wichtig dir
lass darauf Farben erblühen
lass sie einschmelzen
und zu Formen erwachen
annehmbar dem Aug und Gemüt
dem Verstnd verständlich
der Verrnunft fassbar
tupf in die Schwärze des
Krieges
die weißen Flügel des Friedens
misch in die Farbe des Hungers
die Farbe Gerechtigkeit
in das Nebelgrau der Zukunft Licht
in das Dunkel des Leides
das Rot der Liebe
nimm heute deinen Pinsel
und male auf gültigem Grund
das Bild von morgen
Nicht dort
bist du am Ball
wo tausend Dinge
dein Herz umfassen
nur dort
wo dein Herz
Dinge umfasst
ganz umfassr
vielleicht nur
ein einziges Ding
Für Anne
lass uns
ein Bäumchen pflanzen
du und ich
auf Hoffnung hin
lass uns vertrauen
du und ich
auf die Kraft des Himmels
lass uns nicht müde werden
du und ich
solange Tag ist
Ein Strauß für deinen Tag
ein Vergissmeinnicht
für die Vergessenen
ein Tausendgüldenkraut
für die Belasteten
eine Goldrute
für die Wegsucher
ein Zweig Silberweide
für die Traurigen
eine Sonnenblume
für die Lichtsucher
eine Pusteblume
für die Sicheren
eine Glockenblume
für die Ertaubten
ein Jasmin
für die Erblindeten
ein Feuerdorn
für die Müden
weine Schlüsselblume
für die Mutlosen
ein Glücksklee
für die Kinder der Welt
ein Jelängerjelieber für dich
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Der Blick aus der Einsiedelei
der andere Blick
in das Geschehen um dich herum
die Dinge laufen laufen dir davon
das Leben geht weiter so scheint es
ohne dich über dich hinaus
doch der Blick aus der Einsiedelei
der andere Blick
holt Fortlaufendes ein
er bündelt er deutet
bringt auf den Punkt
hält fest im Auge
was nicht zu halten
Auch die Einsamkeit
gehört zu Dir
als neue Erfahrung
nach gefüllten Tagen
und Jahren des Lebens
auch die Einsamkeit
die gegenwärtige
will Gestalt gewinnen
als Gegenüber
Umsteigen
wenn du im falschen Zug sitzt
aussteigen
die Route entdecken
die dich zum Ziel führt
Wohin zieht dich der Fluss
der forteilenden Zeit
wohin treibt dich der Wind
wegweit fort in die Ferne
wo hältst du an
auszumachen das Ziel
mitten im Heute
Im Alter
wirst Du zum Einsiedler
wirst zurückgeworfen zu Dir
wächst Schritt um Schritt
heraus aus der Welt
neu in die Welt
wirst weitsichtiger
mit eingetrübten Augen
hellhörigrer mit tauben Ohren
wacher mit müdem Kopf
bleibst nicht stehen im Alter
gehst in der Einsiedelei
nicht am Leben vorbei
Eine Baumkrone
träum ich mir
zu bauen ein Nest
ein warmes
weit über dem Boden
ein Dach aus Blättern
ein Daheim im Versteck
zwischen starken Zweigen
dem Tageswind gewachsen
den Rückzugsort
den geheimen
Jedes Alter
hat sein Kleid
hat seine Melodie
seinen hellen
seinen dunklen Ton
seine Dissonanzen
seine Harmonie
sein eigen Lied
Jedes Alter
hat sein Kleid
hat seine Farbe
seinen Klang
Takte Töne
die dich weitertreiben
von Lied zu Lied
zum Schlussakkord
Und eines Tages
gerätst du ins Schweben
da ist nichts Festes mehr unter den Füßen
du verlässt den Alltagskokon
lässt dich gleiten ins Offene
nach allem Festgefügten
entdeckst eine neue Welt
eine noch unentdeckte
eine leichtere losgelöst
vom Druck des Tages
wagst den Blick in die Weite
um neu zu verstehen
Im Herbst
einziehen
in das Haus
warmer Gedanken
die Früchte
des Sommers
sie lagern in dir
Wo Vergehen lauert
es ist nicht viel
was bleibt
von Jahr und Stunden
hast du die Farbe nur gefunden
und Töne eingefangen
bleibt
wo Vergehen gelblich lauert
leuchtend ein Gedanke stehen
der heimlich überdauert
Ein großes Spiel
ist Leben
ein großer Ernst
ein Alles ein Nichts
ein Langlauf ein Stillstand
ein Aufblühen ein Verwelken
ein Aufersthehen aus dem Schlaf
Wann - wenn nicht jetzt
löst du die Fragen für dich
die den Weg umsäumen
wann wenn nicht jetzt'
stellst du dich ihnen
nimmst sie hin als Gefährten
vorübergehende vielleicht
die sich verflüchtigen im Nebel
oder die konstanten Fragen
die bedrängenden
die dich nicht loslassen
die darauf warten
dass du loslässt
sie auflöst in deine Antwort
Wunder
wo Hoffnung ist
verrücken Felsen
wo Vertrauen ist
trägt dich das Meer
wo Liebe ist
wachsen Wunder
Durchs Netz gefallen
trauert der Liebende
der vergeblich geträumt
durchs Netz gefallen
jubelt der Fisch
dem Fang entflohen
wirres Wechselspiel:
draußen im Abseits
draußen in Freiheit
Was bleibt
wenn die Erde bebt
die Flut zuschlägt
den Menschen die Luft ausgeht
was bleibt
wenn das Land unbewohnbar wird
die Angst wächst
das Leben zusammenbricht
was bleibt
wenn alle Habe
fortgespült wird ins Meer
die Trauer ins Uferlose treibt
was bleibt
wenn nichts bleibt
als Ruinen des Lebens
in einer zerstörten Welt
was bleibt
ohne Einsicht ohne Hoffnung
die unzerstörbar weiter trägt
Nach uns
wird bleiben
der Baum
der wortlos
Geschichten erzählt
von Menschen
die unterwegs
Schutz suchten
in seinem Schatten
Aber wie herauskommen
aus dem Zirkel
zermürbender Fragen
aus dem Gewitter
gewaltiger Bedrohung
aber wie herauskommen
aus der Ohnmacht
ohne die Macht
des Vertrauens
Breiten- und Längengrade
auf welchem Breitengrade
befindest du dich
an welchem Längengrad
hängst du fest
wie orientierst du dich
wo ist dein Standort
zwischen Himmel und Erde
unter Mond und Sonne
hinter Wolken und Wind
in Stürmen im Stau
wo geht dir ein Licht auf
Orientierung zu finden
inmitten verwirrender
Breiten- und Längengrade
Wegweiser
wo sind
Wegweiser
wo ist
der Weg
offen alle Wege
es gibt der Wege viel
gib deinem Ziel einen Namen
deinem Namen ein Ziel
auf Wegen zu dir
Leben im Staccato
sprunghaft
abgehackt
die Worte
die Gedanken
kurzatmig
der Kontakt
staccato
die Kommunikation
über Handy
SMS
Telefon
das Hüpfen
durch Programme
Leben im
Staccato
springlebendiger
Rhythmus
ruheloser Tage
Vernetztes Glück
Könntest du
das Nischenglück
vernetzen
rund um die Welt
das versteckte Glück
das leise Glück
das Glück der Liebenden
es würde den Hass
umzingeln
den Atem rauben
der Friedlosigkeit
Wegsuche
vergebens
suchst du den Weg
auf der Autokarte
vergebens
suchst du den Weg
im Taumel des Tages
vergebens
suchst du den Weg
im Horoskop der Sterne
vergebens
es sei denn
es wegt sich ein Weg
aus der Liebe
Ein Nachtvogel
lass nicht zu
dass ein Nachtvogel
geistert in deinen Gedanken
gib das Geäst frei
dem Vogel des Lichts
der Hoffnung
ein Nest zu bauen
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