Die Enkel - Die Töchter


Schrüb´s doch uff !

zum 14.11-2012

Viele bunte Luftballons
      steigen in den Himmel für meíne Schätzchen zum 6.Geburtstag!!!
           

Liebe Antonia und Franka!

Ein Gruß – ein Kuss für Euch zu diesem besonderen Tag! Ich denke ganz lieb an Euch ! Ob die Luftballons Los Angeles erreichen? Schaut mal hoch in den Himmel, immer wieder! Wenn Ihr keine Ballons seht, dann schwebt ein Gruß für Euch ein mit jedem munteren Vogel! Ich wünsche Euch, dass Ihr fröhliche Menschenkinder werdet , dankbare und mutige - und dass gute Träume Euer Leben reich machen!
Gottes Segen vom Himmel für Euch und  ein Engel rechts und links an Eurer Seite! Das macht Euern Gang leicht und schenkt Euch ein fröhliches Herz!                  Eure Omi Lola  und Tante Waltraut

          

                                                                                    Enkel-Kinder 

wie Bergsteiger ins Leben
wach und mobil  und voller Motivation
wo geht es hinaus
zu welchen Zielen brecht Ihr auf
was  haut euch um was wird Euch tragen
worauf ist Verlass
starke Füße wünsche Euch   Wege zu meistern –
hilfreiche Hände   Menschen zu begleiten
den klaren Kopf   Entschlüsse zu fassen
die zu guten Zielen führen 
ein tiefes Gottvertrauen als Schutzwall    

um alle eure Tage


                                   

                                              Leon - Arne mit Yvonne - Franka und Antonia                

Lieber Enkel Arne!                          

Herzliche Glück- und Segenswünsche zu Deinem 18. Geburtstag! Das ist schon ein besonderer Tag,der Dir die Tür öffnet in die Volljährigkeit! Jetzt verantwortest Du Dein Leben selbst mit allen Entscheidungen, die Du für Dich in Zukunft treffen wirst! Es ist gut, wenn man da  noch die beratende und fürsorgliche Familie um sich weiß, die Dich auffängt, wann immer Du es brauchst! Geh mutig in diesen neuen Lebensabschnitt, Arne, der Dir jetzt vor dem  Abi noch viel an Einsatz abverlangt!
Von mir  bekommst Du einen winzigen Design-Wecker für unterwegs und daheim,  auch als kleine Schreibtischuhr geeignet! 
Ein Wecker, der hat so seine eigene  Bedeutung: Er weckt dich aus dem Schlaf, aus süßen Träumen,er weckt dich zum Aufstehen, zum munteren Leben und zum verantwortlichen Tun in dieser Welt! 
Dieser kleine Wecker möge Dich erinnern an die Wichtigkeit des Wachseins in einer Welt voller Turbulenzen.
Er möge Dich wecken zu einem aufmerksamen Leben, dass Du hinter realen Räumen auch Besinnungs-Räume wahrnimmst, damit Dir das Leben gelingt

Deine Lola


Zum 14.Sept. 2011
Leber Arne!

Ein lieber Gruß  und Glückwunsch zu Deinem 23.Geburtstag!

In die große Weltgeschichte der Menschheit, auf die Du als Kind schon einen Blick geworfen
hast, gehören alle unsere kleinen Lebensgeschichten! Ich überlasse Dir jetzt das Büchlein, das
wir mal gemeinsam erarbeitet haben und das ich wie ein Kleinod aufgehoben habe!
Ich hatte immer wieder meine Freude daran in lieber Erinnerung an kostbare
Stunden mit Dir!
Dir, Arne, wünsche ich von Herzen, dass Du einen guten und klaren Weg für Dich
entdeckst, dass du sensibel und aufmerksam bleibst für Menschen, die Dir begegnen!
Und – Du kennst Deine Lola - dass Dein Blick auch immer wieder nachdenklichüber den horizontalen Alltag hinausgeht.in die Ära gedanklicher Flügelschläge!
Ja, und für Dich und Deine Yvonne ein anhaltendes Geschmäckle besonderen Glücks!

Deine Omi Lola

                                                                                   Das Leben

                                                                                 ein Schatten nur
                                                                          ein Buch mit Sieben Siegeln
                                                                         ein kahler Ast zum Blütentreiben
                                                                         unter dem Himmel der Hoffnung

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 Der ABC-Erzählbrief für den Enkel Arne ist eine Handreichung für den Weg aus der Kindheit in das Erwachsenenleben. Er ist auch ein Rückblick auf eine bewegte Familien-Geschichte, die in einem großen Bogen vom 19. Jahrhundert bis zu den Herausforderungen der Gegenwart reicht.
Aus der Begegnung von evangelischer Mission und chinesischer Kultur, in deren Spannungsfeld die Großmutter ihre Kindheit verbringt, erwächst die Erkenntnis, dass Nächstenliebe und Engagement durch alle Zeiten und Kulturen gültig sind.Die Not der Lepra-Kranken in China, die langjährige Trennung von den Eltern, die schwierige Hitler-Zeit und bitter durchlebte Bombennächte – hinter diesen Erfahrungen steht der Weg der Hoffnung. Der „Reis des Himmels“ als Gabe der Alten an die Jungen ist auch Zeichen für Zukunft: Über jeden Menschen wölbt sich der Himmel.


Lieber Enkel Leon

Herzliche Glück- und Segenswünsche zu Deiner Konfirmation! 
Behalte diesen Tag in guter Erinnerung.
Er gehört zu den herausgehobenen Tagen im Leben.
Konfirmation, 
das hat auch etwas mit Wegmarkierung zu tun,
zu erkennen, dass es hinter aller Realität einen schmalen Lichtweg  gibt, 
auf dem Dich ein Engel begleitet.
Ich wünsche Dir mit den Jahrene ein wachsendes Selbst- und Gottvertrauen, 
das Dir Halt gibt bei allen Lebens-Entscheidungen!

Deine Lola

                               

Wer weiß
vielleicht verbirgt sich
in einer Flasche
ein Engel für dich
befreist du ihn
wirst du wohnen
wie unter Flügeln

Kommentar:

 Nach dem ersten Enkelbuch 2003 "Der Enkelbrief" erschien zur Konfirmation des jüngeren Enkels Leon ein zweites Büchlein: "Flaschenpost für den Enkel". Einige Wochen vor dem Tod des Großvaters 2004 erwuchs aus letzten gemeinsamen Überlegungen die Idee dazu und die ersten Einführungszeilen für dieses Projekt. Aus dem Konzept entstand Schritt um Schritt das jetzt im Druck erschienene Buchexemplar. 

Was können wir heute unsern Enkeln sagen und mit auf den Weg geben? Wir haben den Weg über die Flaschenpost gewählt, Flasche um Flasche mit Überraschungstexten bestückt. Sie zu öffnen war ein Vergnügen in den frühen Kinderjahren. Mag sein, es ist ein Rest Spannung davon geblieben für die heutige Flaschenpost?

Die "Flaschenpost für den Enkel" ist eine abwechslungsreiche Sammlung von Gedanken und Gedichten zur Konfirmation, ein persönliches Vermächtnis für den Enkel, aber auch eine den Horizont überschreitende Danksagung an das Leben. Wie Spuren im Sand hat sich dieses Bändchen über Ebbe und Flut den Weg zu den Nachkommen gebahnt: Blatt für Blatt werden die Texte aus der Flasche gezogen und entfalten ihre manchmal nachdenkliche, manchmal gedankenverlorene Wirkung.
Erinnerungen an den Großvater, aufgelesene Geschichten aus dem Vorbeigehen, Richtung zu weisen und auch ganz dem Moment verschworen zu sein, schließlich Feierliches - Gebete und Glaubensbekenntnis - für den wichtigen Tag, der für den Konfirmanden auch einen neuen Lebensabschnitt bedeutet. Die Autorin Annemarie Schnitt legt Stein für Stein an den Strand, für den Leser zum Sammeln und Auflesen. 
Illustriert wurden die Texte von der Kölner Fotografin Berni Patten. Der "Geist aus der Flasche", er begleitet den Leser über den Alltag hinaus und ermuntert ihn zum Innehalten im Augenblick

Die Autorin
Annemarie Schnitt wurde 1925 in Tungkun/Süd-China geboren. Seit über 20 Jahren veröffentlicht sie Gedichte und Skizzen in Zeitschriften, Anthologien und eigenen Büchern.

Spannendes 1996:

Die ganz neue Nachricht:
Horch was kommt von draußen rein
es wird nicht nur e i n Vogel sein
zwei kommen  angeflogen
ganz ungelogen
Und lange bevor ihr piept
seid ihr schon heiß geliebt
seid willkommen  überall
auf jeden Fall
wo ihr träumt im Nest
wo ihr singt zum Fest
wo ihr auftaucht zu zweit
ist goldene Zeit

 

Liebe Zwillinge Antona und Franka!

Willkommen Ihr Sprösslinge von Carlos und Corinna,
willkommen auf dieser Welt! Geht mutig euern Weg,
von Himmel zu Himmel - durch alle Jahreszeiten Eures Lebens!
Vos Abuelita


Psalm-Gebet zu Taufe:

Gott
Du unsichtbarer  Begleiter
aller Menschenkinder
der Du den Tag schaffst und die Nacht
der Du das Leben schenkst und Licht
der Du die Sinne weckst zum Sehen
zum Hören zum Schmecken
Gott
lass uns Deine Güte schmecken
bleib Deiner Kinder Schutz und Schirm
erhelle den Horizont ihrer Gedanken
werde wahr in Deinen Geschöpfen
Du - der unsichtbare Begleiter
Du – Gott - der Atem unseres Lebens

Liebe Kinder der Zukunft!

Das Rad der Menschheitsgeschichte dreht sich unaufhörlich.
Generation folgt auf Generation..
Menschen schlagen für eine Weile die Augen auf
und fallen zurück in den Schlaf, den ewigen.
Leben zu erleben als geschenktes und anvertrautes Land
zwischen den Gezeiten, das ist es.
Dieses Leben hat es in sich.
Es öffnet Tore zum Glück, Tore zum Unglück,
Tore in die Weite des Verstehens.
Sehnsucht bestimmt unsere Tage.
Unter dem Himmel der Friedfertigkeit und Achtsamkeit
löst sich Unglück auf,
weitet sich Menschenland - manchmal nur  im kurzen Aufleuchten -
zum  „verheißenen“ Land
werden alle je geträumten Träume wahr.
Kinder der Zukunft: Behaltet dieses Land im Auge! 
Wir bleiben euch für immer verbunden als Träumende einer neuen Welt!

Eure  Altvordere

(Abuelita)  Großmütterchen


Liebe Corinna!

Zwei spannende Tage verbrachte ich mit Hannemarie in Wuppertal und Köln mit Zeit und Muße!

Museumsgänge finde ich immer supersanstrengend. So viele Eindrücke, die der Kopf kaum fasst im Laufe dahineilender Stunden!

Deine Filme sind gut gemacht, originelle und eigenwillige Streifen aus sehr speziellen Blickwinkeln! Die Nacktheit störte mich nicht, weil die Frauen wie Porzellanfiguren wirkten  und auch die Solomänner sehr ästhetisch ins Bild gesetzt sind! Doch wir gingen etwas  deprimiert vondannen! So viel Brüchiges, Vereinsamung und Kälte -  und der niederdrückende analytische Blick!

Ich wünsche Dir, Corinna, dass Dir über Antonia und Franka noch ein neuer Blick aufs Leben zuwächst, dass sie Dir Zauberblicke vermitteln, die nicht zulassen, dass die Welt so  ist, wie sie ist! Vielleicht sind diese beiden Menschlein wichtig für Dich, dass sie Dich erden?

Kinder und Mystiker schenken uns befreiende Elemente der Weitsicht, die das Brüchige  des Daseins aufwiegen und  dem Chaos etwas entgegensetzen?

Deine Mutter


liebe mutter,

 habe eine schöne Definition
in der Süddeutschen gefunden, was “Schreiben“ ist.
Max Kruse, der die Kindergeschichte  Urmel geschrieben hat,
sagt: “Schreiben ist gefrorenes Denken. Das Denken festzuhalten
und es in Ruhe betrachten. (..)“

liebe grüsse, corinna

 

Danke,Mutter, für die irische Weisheit!  Es war schön mit dir! Das Arbeiten und Diskutieren und Lachen.

Gute Woche für dich! Liebe Grüße von Conny


Liebe Mama"

Ich habe gerade die Schreibmaschine auf dem Tisch stehen ,weil ich gerade arbeite, so bekommsst Du zwischendurch einen Schreibmaschinenbrief nach Fehmarn! Deine jüngste Tochter war gerade bei mir, es geht ihr blendend Keine Sorge! Ich schickte gerade ein paar Sachen nach Berlin an eine Frau, die ein Buch schreibt über Eifersucht, ein Thema, mit dem ich mich auch gerade beschäftig habe! Bin gespannt, ob sie etwas davon gebraucchen kann! Jetzt mach ich mich wieder an den Begriff"Sprachbhinderung" an sich, in sich und überhaupt!!!
Grüße an Hannemaoe! Sei vernünftig . und bring mir eine Muschel mit

Deine Claudia

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Drei Töchter

Das Jahr 2000 ist noch ganz jung. Weiß wie eine Schneelandschaft mit allerersten Fußspuren. Die Töchter gehen die Straße hinunter zum Auto .Das Jahr 2000 - eigentlich nur eine beliebige Zahlengröße - und doch geht die Zahl unter die Haut. Ein Ereignis in unserer Zeitrechnung? Nicht wirklich, nur emotional. Emotionen machen das Leben aus über weite Strecken. Sie prägen das Miteinander. Sie sind das Blut in den Adern der Zeit. Das Herz schlägt höher im Abschied und Neuanfang. Emotionen bewahren vor lähmender Monotonie. Daneben der Tanz der Gedanken. Die Kopfreaktionen, Denken und Träumen als Motor aller Vorwärtsbewegung.

Die Töchter werden tiefer hineingehen in das neue Jahrtausend. Wir Älteren schauen noch eine Weile um die Ecke aus der Distanz. Schon entfernt sich der Wagen. Ein Lächeln. Ein Winken. Die Fahrt in die unbekannte Zukunft beginnt. Die Fahrt ins Offene, ins Unbeschriebene, es Strich um Strich zu beschreiben.

Alle Zukunft trägt die Handschrift des Menschen. Dahinter die Handschrift Gottes, soweit er im Erinnern wohnt. Zukunft will angedacht sein, soll sie uns nicht überfallen.

Was Menschen verbindet, ist das Netz der Gespräche. Verständigung, soweit die Worte reichen. Oft fallen Worte durchs Netz ins Leere. Wir sammeln sie auf, setzen sie neu zusammen, um neu zu verstehen.

C1

Als du geboren wurdest, war um mich herum nur Himmel. Blumen in allen Farben und Düften gaben sich ein Stelldichein rund um mein Lager. Und mitten dazwischen du, ein winziges Wesen. Jede Blüte ein Wunsch für dich. Vielleicht nur dieser einzige: Daß dir das Leben gelinge!

Als du die Augen aufschlugst, begrüßte ich dich in dieser Welt, flüsterte dir ein Willkommen zu. Was um uns herum passierte, erreichte uns wie von fern. Nur deinem zärtlichen Vater gelang es, einen Blick zu werfen in unsere geheime Behausung hinter Blumen und Bettlaken.

Das war der Beginn. Der Beginn deines und unseres gemeinsamen Lebens.

Heute stehst du vor uns. Eine erwachsene Tochter, wach und kritisch. Ich sehe Sternchen in deinen Augen, erkenne dich wieder in vertrauten Gesten und Gesichtszügen. Nichts geht verloren. Alles bleibt aufgehoben in deinem dir eigenen Lachen. Und Neues entdecke ich: Anfragen auf deiner Stirn. Leben als offenes Feld für Winde aus allen Himmelsrichtungen. Aus Nähe wird Ferne. Erwachsenwerden heißt auf Distanz gehen zu Vertrautem, um neu Vertrauen zu gewinnen in die Welt.
Du zogst davon. Dein Bündel geschnürt. Der Faden zurück - dehnbar wie ein Gummiband lang und immer dünner. Doch er hielt. Du sammeltest kunterbunte Erfahrungen. Du lerntest Sprachen, um dich vielerorts zurechtzufinden. Du studiertest. Du spieltest Theater. Du hast gemalt und musiziert. Du hast einen Lebensgefährten und zwei Söhne mit mutigen Fußstapfen ins neue Jahrhundert. Fäden nach vorn...
Dein Beruf: Wichtig für dich ist der Mensch, du magst Menschen, du horchst hin, versuchst zu verstehen, gibst Hilfestellung. Wichtig für dich das ernste therapeutische Spiel: "Ich sehe was, was du nicht siehst": Eindeutiges und Komplizertes. Dahinter Transparentes für den Blick hinaus über die Grenzen begrenzten Seins.

C2

Eine Tochter im Rosenmonat Juni. Ein winziges Wesen, wie von Engeln in die Arme gelegt.
Eine Tochter mit einem Samtwesen. Eine Perle im Schoß der Familie. Eine Tochter, die dazugehört mit allen Fasern des Seins, sensibel und hochbegabt.
Vielleicht ist es für eine Tochter nicht so gut, dazuzugehören mit allen Fasern des Seins?
Vielleicht ist es für eine Tochter nicht so gut, eine Perle zu sein im Schoß der Familie?
Eine Tochter zu sein mit einem Samtwesen?
Wie dann sich befreien aus einem Glashaus? Zu groß die Distanz zwischen drinnen und draußen.
Schwierig und spannend dein Aufbruch ins Leben: Quo vadis?
Die Uni in den Nachwehen der Studentenrevolte mit Fragen und Vorwürfen an die bestehende Gesellschaft. Die feministischen Thesen, die Politische Theologie. Das Engagement mit Demonstrationen und Mahnwachen. Die "Kritische Theorie". Der Weg in die Postmoderne. Vieles neu angedacht, pragmatisiert und bodenständig gehobelt. Neue Freunde auf Wegen nach vorn.
Die Reisen und Auslandserfahrungen. Begegnung mit fremder Kultur. Fragen, Probleme und Krisen.
Auf deinem Weg auch Lichter, sonnenhell. Stunden voll Musik und Lachen. Jahre unterwegs auf der Suche nach dem Ureigenen. Im Hinterkopf, symbiotisch festgehakt, die intensive Welt der Jahre daheim.
Und dann dein gewagter Aufbruch zu neuen Ufern, zum Ufer des Du-Selbst.
Heute bist du nicht mehr zu finden an frühvertrauten Orten. Heute bist du ein starkes Gegenüber. Eine befreite Tochter - mit einem Samtwesen.
Es bedeutet Glück, dir zu begegnen an neuen Orten des Vertrauens.

C3

Ein dritter Winzling in unsern Armen! Ein Sonntagskind! Vollständig nun unser Töchter-Trio, unser Töchter-Glück! Corinna, ein kleines energisches Bündel mit ausgeprägter Stirn, mit wachen Augen. Unsere Aufgaben wuchsen an und mit ihnen Kinderfreuden und -sorgen. Intensive Jahre gemeinsamer Wege bergauf für Eltern und Nachwuchs. Du - als Jüngste originell und sprühend vor Temperament, eine eigenwillige Tochter, die die Famlie von unten her aufmischt mit Phantasie und Ideen. 
Und eines Tages gingst auch du fort, wie Töchter fortgehen in ihr Leben. Am Flughafen dein Winken zurück mit dieser unverwechselbaren Geste der Zärtlichkeit, die zu deinem Wesen gehört. Dann warst du den Blicken der Eltern entschwunden. Zum Abschied: Ein großer Rosenstrauß. Rosen aus Amsterdam! Es gibt sie heute noch, die letzten gepressten Blütenblätter.
Was für ein Augenblick! Eigentlich sollten wir ihn feiern, wie man ein Fest feiert. Aber geht das? Kunterbunte Gedanken tanzen durch den Kopf, die keine lähmende Trauer zulassen. Nicht jetzt. Und hoffentlich nie.Wir trinken in ganz kleinen Zügen ein Glas Chery!
Die Tochter ist nun unterwegs. Die Linien des Elternhauses haben sich verflüchtigt zugunsten neuer Linien kreuz und querdurch die Welt. Mit ausgeprägten künstlerischen Ambitionen ist sie hineingeworfen in die Moderne. Fragen zuhauf, die Niederschlag finden in kreativen Filmen und Bildern: Intelligentes, Aberwitziges, Zartes und Absurdes: Auseinandersetzungen mit einer Zeit im Umbruch mit allen Merkmalen der Globalisierung und unüberschaubar virtueller Vielfalt. Wach und aufmerksam mitten darin: Die Tochter als Künstlerin.

Und die Eltern? Sie zeichnen Bilder der vergangenen Jahre nach aus neuer Perspektive. Vergangenes auch als Omen für Zukunft? Sie fragen alle guten Geister und Engel an, Obacht walten zu lassen, Sterne zu zünden für den Lebensweg dieser Tochter und für den ihrer beiden Schwestern.


Liebe Töchter!

Eine neue Woche beginnt ohne Karlo, ohne euern Vater.

Als mich meine Füße nicht mehr trugen nach den anstrengenden letzten Wochen, kaufte ich mir ein Paar samtweiche neue Schuhe. Und nun laufe ich solo weiter auf leisen Sohlen.

Das Briefpapier, auf dem ich euch schreibe, fängt die bunten Blüten auf, die weit verstreut auf dem Familiengrab lagen, als ich endgültig Abschied nahm an der Stätte der Trauer.

Daheim bleibe ich auf den Spuren seines Lebens. In den Träumen lebt Karlo, lächelt mich an, streicht mir über den Kopf, fragt mich nach Plänen. Einmal saß er auf dem Fahrrad hinter mir auf der abendlichen Rundtour über unsere geliebte Insel. Als ich mich umschaute, da rief er: Fahr ruhig weiter!
Irgendwo fließen Tod und Leben ineinander über. Unser Dasein birgt Züge von Ewigkeit. Sie ist nichts Fernes und Abstraktes. Sie ist der ewige Fluss der Dinge, der sich stetig wiederholende Wellenschlag ans Ufer der Zeit. Und mittendarin dein Wellensprung, dein Mut, Ewigkeit zu leben im Jetzt, Ewigkeit zu erfahren heute am Tag als Geheimnis gelingenden Lebens auf den Spuren Gottes.

Mein Dank zu euch für euern Einsatz rund um den Vater

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gedankengrüße an die töchter:

hallo........der ganz spezielle abend mit dir zum abendbrot am küchentisch zum ausklang der woche mit dem rücklauf durch die woche, dem vorlauf durch die zeit - das hat was, das hält uns wie mit einem seidenfaden verbunden in der hektik dahinjagender tage und jahre. eine kostbare Stunde für mich, auf die ich zulebe von Mmontag bis freitag!
yat yat hou yat – (chinesisch: jeder Tag ein guter tag!)das bleibt mein lieber wunsch für dich! 
deine mulan -"ma"

wenn du da warst, ist die Wohnung noch lange warm und hell.  dieser abend mit dir auf  schwarzen rundsofa! wir beide uns zugewandt -  die beine hochgezogen - dein reden, mein reden, dein lachen, mein lachen, deine sorgenfalte, meine zugezogene stirn. ein erzählstrom tief hinaus in die nacht. solch ein abend hat gewicht, weil zärtlichkeit irritationen aufwiegt.
dein glas wein, mein glas wein. der leise zusammenklang. 

mulan

guten morgen! ......dir ein besonderes dankeschön für die poetischen pinselstriche! sie machen meine kleinen texte vollends zum gedicht. es vergeht kein tag ohne einen seitenblick auf das schmale kunstwerk. es hat seinen platz gefunden neben dem notenbuch am klavier. töne, die ineinander übergehen in farbe, sprache und klang. gerade spielte ich schumanns "erster verlust". eine hauchzarte melodie. wechselspiel des lebens zwischen verlust und gewinn! immer wird das so sein. was bleibt, das ist frei von erdenschwere. Ich habe  euch im traum doch tatsächlich noch einmal begleitet zur querflöte, geige und cello, besser, als ich je spielen konnte!

mulan

hallo..........wir fragten uns, wie man es hinkriegt, zu erfahren, was man wirklich will. nicht außengelenkt, beeinflusst und unter druck. sicher spielt bei diesen überlegungen auch das umfeld eine rolle, das klima, in dem ich heranwachse? begeisterungs- und entschlussfähigkeit auch genetisch bedingt? mut, sich auszuprobieren das ist es doch, in sich hinein zu horchen: wo ist mein platz im leben, wo finde ich festland unter den füßen? was blockt mich, zu spüren, was mir wirklich wichtig ist?
mulan

weißt du,..........immer sind hürden zu nehmen. es ist auch wichtig, glaube ich, zu erkennen, wo mein handikap liegt, um an dem Punkt an mir zu arbeiten, ......vielen dank für deine "aufgelesenen" zeilen über das "glück"! sie hängen in meiner küche und entlocken mir immer wieder ein lächeln mitten am tag:
“Mein Glück hat Sand zwischen den Zähnen,
Schwielen an den Händen und Blasen an den Füßen.
Es duftet wie frisch gepflügter Acker, wie reife Ähren.
Es schmeckt wie junger Wein....

Mein Glück schielt ein wenig.
Es ist mir treu, keiner sonst will es haben,
doch des Nachts, wenn die andern träumen,
dann flüstere ich mit meinem Glück - und wir schmunzeln ins Kissen.“

behalte dein glück lieb!


mulan

ja.....das glück "schielt ein wenig"! du erkennst es manchmal nur schemenhaft. es versteckt sich oft, geht dir verloren. jede gute beziehung ist ein glücksfall: den anderen sehen, wie er ist. sein leuchten wahrnehmen, glück erfahren im umgang miteinander! .....
möcht noch einmal mit euch pferde stehlen, etwas auf die beine stellen, vertrautes lachen zünden, die Welt verändern - sie ab und zu  umfliegen, schwerelos sein

mulan

 ..... am anfang eines neuen jahres ein engel an eurer Seite  der eure  füße lenkt, fußfest zu stehen in stürmen, der euch hält, euer herz anrührt, der über euch wacht und den blick schärft für wesentliches...ein engel, der ein lächeln zündet auf euern gesichtern, mutig weiter zu gehen an seiner unsichtbaren hand!
ich winke euch zu von fern:

mulan

Nie hörst du auf zu träumen. Das ist Weg nach vorn, denn es gibt kein Zurück ins Gestern, es gibt nur ein Weiter. Vielleicht an Strände närrischer Vernunft, vielleicht an Ufer vergessener Weisheit? 

Das "Schlösschen"

Kommst du mit? Nur noch ein paar Schritte die Straße hinunter bis zum Wald. Ich weiß ein Schlösschen. Dort wohnte für eine Weile das Glück. Irgendwann kam es durch das geöffnete Erkerfenster hinein und lebte fortan dort zwischen drei kleinen Mädchen. Das Glück war ein winziger Lichtstrahl, körperlos und doch sichtbar, wo immer er sich niederließ.
Wenn die Kinder schliefen, huschte der kleine Lichtstrahl von Stirn zu Stirn und erhellte die Träume. Wenn der Tag begann, sprang er in die geöffneten Augen und weckte das Staunen an der Welt und die Freude am leben.
und die Kinder liebten den kleinen Lichtstrahl, weil er so flink war und überall auf einmal sein konnte.
Wo immer sie hüpften, treppauf, treppab, durch den Garten rund ums Schlösschen herum zu Freunden, der kleine Lichtstrahl lief mit.
Nur Kinder schließen so enge Freundschaft mit ihm. Er kennt ihre tausend eiligen kleinen Schritte, immerzu Neues zu entdecken.
Auch der Lichtstrahl liebte die Kinder, weil sie helle, schnelle Gedanken hatten, weil sie bunte Zauberwelten aufbauten im Spiel. Darin ließ sich wohnen und lachen und tanzen. Und der kleine Lichtstrahl tanzte mit.
Diese drei Kinder hatten lustige Namen: Sweety, Kecky und Goldy. Hinten immer der gleiche Buchstabe, damit sie nicht verlorengehen konnten und jedermann wusste, zu welcher Sippe sie gehörten.

Goldy trug kurze Lederhosen und machte sich morgens nach dem Frühstück auf in den Wald, den weißen kleinen Hund an der Leine. Er hieß Betty. Goldy und Betty liebten sich sehr. und stand der Tagesplan fest, schoss Betty in die Höhe, spitzte die langen Ohren und stieß ein Bellgejauchze aus, denn niemand tollte begeisterter durch den Wald als Betty, sei es auch nur an der langen Leine von Goldy.
Die Hunde, das betrübte Goldy, hatten nicht die Freiheit der Menschenkinder in diesem Revier. Betty aber nahm sich das Vorrecht, den Laufschritt anzugeben für Goldy und ihre Freunde. So sprangen sie miteinander über Baumwurzeln und Steine, durch Sträucher und über große Wiesen. Und der kleine Lichtstrahl eilte mit. Er tanzte durch die Büsche, lugte durch das dichte Blattwerk der Bäume und vibrierte vor Wonne.
Der kleine Lichtstrahl, das sei erwähnt, hat die Sonne zur Mutter. darum kann er sich Glück nennen. Wer aus Licht gewachsen ist, der kann auch das Trübe hell machen.
Denn Kecky war traurig. Sie hatte beide Arme gebrochen beim Rollschuhlauf. Fast wär der kleine Lichtstrahl fortgelaufen vor Kummer. Doch er fing sich sofort wieder, schlich sich ins Krankenhaus und hüpfte auf Kecky`s Kopfkissen. Schnell waren die Schatten des Schreckens verscheucht. Kecky konnte wieder lachen. Sie ließ den Lichtstrahl laufen über Gipsarme und Bettgestell und über die Seiten des Buches, das die Großmutter vorlas. Es gab keinen Stillstand für Kecky. Sie lauschte andächtig den Geschichten aus fernen Ländern. Und eines Tages schoss das warme Blut wieder in Kecky`s Arme und weckte ein ganz neues lebensgefühl: Wieder nach Hause können! Wieder dabei sein!
Übermütig hüpfte der kleine Lichtstrahl durchs Schlösschen. Er freute sich mit Kecky und begleitete sie auf Schritt und Tritt.
Das tat auch Sweety. Sweety wusste immer Rat. Sie packte Kecky am Mantelkragen, damit sie sicher zur Schule kam. Sie behielt sie liebevoll im Auge. Sweety wurde als Sweety geboren. Da war kein anderer Name möglich. Am Kahlköpfchen zwei Ringellöckchen, eins rechts, eins links. Sweety war quicklebendig. Der kleine Lichtstrahl konnte sie kaum einholen bei ihrem Sauseschritt durch den Tag. Und Sweety`s Herz schlug immer für zwei. Sie war da, wo ein Kind weinte. Sie war da, wo ein Kind lachte. Sie hatte rundum Freunde. Und der kleine Lichtstrahl folgte tagauf tagab der kleinen Sweety mit den hüpfenden braunen Zöpfen und dem lustigen roten Röckchen.
Alle drei hatten diese Röckchen. Sie trugen sie über viele Jahre. Sie waren an ein schwarzes Samtmieder angekräuselt und unten von Herzbordüren umrahmt. Ein Samtbändchen vorne am Mieder - sorgsam überkreuz gebunden - diente als Verschluss. Darunter erstrahlte ein weißes Blüschen mit Puffärmeln, wie aufgeblasene kleine Luftballons, die Erdenschwere zu verringern. Der kleine Lichtstrahl liebte diese roten Röckchen über alles, weil Sweety, Kecky und Goldy darin wie Blumen aus dem Garten sprangen und das Blühen auf die Straße verlegten.
Doch eines Tages packten Sweety, Kecky und Goldy ihre Siebensachen zusmmmen, um aus dem Schlösschen auszuziehen. Der kleine Lichtstrahl wurde ganz blass. er wusste zwar, dass jedes Kind, wenn es groß wird, sein Schlösschen verlässt, um selbst ein Haus zu bauen. Trotzdem lief er aufgregt hin und her. Er sprang von Rucksack zu Rucksack und wollte hineinschlüpfen. Doch alle waren fest verschnürt. Da huschte der kleine Lichtstrahl zum Abschied noch einmal über die Gesichter der Kinder und küsste sie.
Solltest du Sweety, Kecky und Goldy suchen in dieser Welt, dann erkennst du sie - wie gesagt - an dem hinteren gleichen Buchstaben in ihren Namen . Und an einem kleinen Lichtfleck auf ihrer Stirn.